Rathaus Hollenstedt
Neuer Standort im Rennen
bim. Hollenstedt. Eine Empfehlung wurde im jüngsten Umwelt-, Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde Hollenstedt nicht ausgesprochen. Aber es wurde ein neuer möglicher Standort für den Neubau eines Samtgemeinde-Rathauses ins Rennen geschickt: mit der bisher ungenutzten Wiese der Volksbank, dem sogenannten Apfelhof, unterhalb des Backhauses in Richtung Am Stinnberg. "Die Gemeinde Hollenstedt hat nur zu entscheiden: Soll es dahin oder nicht?", sagte Bürgermeister Jürgen Böhme (CDU).
Das Samtgemeinde-Rathaus mit einer Grundfläche von 540 Quadratmetern könne auf der 2.000-Quadratmeter-Fläche unterhalb des Backhauses entstehen. Sollte die Gemeinde dem Vorhaben zustimmen, könne diese als Gemeindebedarfsfläche mit entsprechenden Festlegungen ausgewiesen oder dafür ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden, erläuterte Jürgen Böhme. "Die Lage wäre für die Bürger mitten im Zentrum ideal."
"Ich kann mich mit der Planung anfreunden und halte den Standort für geeignet", meinte Bernd Perlowski (WG).
Jörg Meier (CDU) findet die Parkplatzsituation zu knapp, außerdem gebe es später keine Erweiterungsmöglichkeiten.
Bedenken äußerte auch Grünen-Ratsfrau Ruth Alpers. Der kleine Teich dort könne zu Feuchtigkeit beim Rathaus und den Parkplätzen führen. Und: "Es dürfen nicht nur Discounter und Parkplatzwüsten in der Ortsmitte sein. Wir brauchen auch Freiflächen", sagte sie.
Karoline Nielsen (SPD) regte an, grundsätzlich darüber nachzudenken, wie die Ortsmitte entwickelt werden soll.
Frei bleiben wird die Fläche womöglich aber auch ohne Rathaus nicht, denn seitens der Volksbank läuft ein Bauantrag, auf der Wiese zwei Doppelhäuser zu errichten, die laut Baurecht dort gebaut werden dürften.
Über einen Neubau bzw. die Sanierung des bestehenden Samtgemeinde-Rathauses im früheren Volksbank-Gebäudes an der Ecke Hauptstraße/Tostedter Straße (L141) wird seit über zehn Jahren in Hollenstedt diskutiert, weil die Bediensteten unter widrigen Bedingungen in dem Bau von 1966 arbeiten. Zuletzt ging es u.a. um einen Neubau auf der Parkplatzfläche in der Jahnstraße nahe Freibad und Max-Schmeling-Hallen für rund 2,6 Millionen Euro. Da diese Parkplätze jedoch von den Besuchern der Sporteinrichtungen und von der Oberschule genutzt werden, wurde diese Variante vom Samtgemeinderat verworfen.
Der Vorschlag des Rathausbaus in der Ortsmitte solle in die Beratung über den Rahmenplan einfließen, so Bürgermeister Böhme. Auch ein Alternativ-Grundstück an der Moisburger Straße, das die Gemeinde in diesen Tagen erwirbt, könne in die Überlegungen einbezogen werden. Außerdem gibt es u.a. den Wunsch des Aldi-Marktes auf Erweiterung. Dazu würden nach den Ferien konkrete Pläne vorgelegt. Dann sollen in Zusammenarbeit mit Stadtplaner Karsten Schwormstedte alle Anliegen und Möglichkeiten zusammengefasst und zu einem Bürger-Workshop eingeladen werden.
Geben Gemeinde- und Samtgemeindepolitik danach grünes Licht, tritt die Samtgemeinde mit der Volksbank in Verhandlung. "Alles aber vorbehaltlich einer Finanzierungsmöglichkeit", sagt Samtgemeinde-Bürgermeister Heiner Albers.
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