Kein Fracking in der Heide
Ölförderung im Landkreis Harburg - Transparenz gefordert
mi. Landkreis. Wie transparent ist die der neue Mitspieler beim Thema Erdölförderung im Landkreis Harburg, das Unternehmen RDG, wirklich? Das fragt die Bürgerinitiative „Kein Fracking in der Heide“. Denn bisher hat die RDG, anders als vorher angekündigt, kaum Einblicke in ihre Planungen gegeben. Jetzt liegen der BI Informationen vor, dass RDG - anders als gehofft - vielleicht doch dort weitermachen könnte, wo der Vorgänger, die „Fracking-Firma“ Kimmeridge GmbH, aufgehört hat. In einem offenen Brief hat die BI das Unternehmen jetzt dazu aufgefordert, endlich ausführlich auf die Fragen der Bürger zu antworten.
Hintergrund: Als bekannt wurde, dass RDG die Firma Kimmeridge im Landkreis Harburg ablöst, hatte sich die BI mit einem Fragenkatalog an das Unternehmen gewandt. Es ging um die Frage der Haftung bei Gebäudeschäden, den Schutz des Grundwassers und den Umstand, ob auch RDG plane, die Fracking-Technologie zur Rohstoffförderung einzusetzen. Daraufhin teilte RDG mit, Fracking gehöre nicht zur Unternehmensphilosohie. Außerdem stellte man Transparenz und Information der Öffentlichkeit in Aussicht.
Der BI war das als Antwort auf die teils sehr detaillierten Fragen allerdings zu wenig. Sie bohrte bei der zuständigen Behörde, dem Landesbergbauamt LBEG in Hannover, nach. Die Überraschung: RDG hat gar keine eigenen Betriebspläne eingereicht, damit gelten laut LBEG die seinerzeit von Kimmeridge beantragten Pläne weiter. Das habe RDG bisher mit keinem Wort erwähnt.
Kimmeridge und jetzt RDG planen laut Aussage der BI seismische Untersuchungen, bei denen mittels Schallwellen, erzeugt durch „Vibrationsfahrzeuge“, die Bodenbeschaffenheit untersucht wird. Außerdem sind Probebohrungen vorgesehen. Allerdings hinkte Kimmeridge der ursprünglichen Planung Jahre hinterher. Dennoch: Für die BI ist das Ganze Grund genug, in einem zweiten Brief konkrete Antworten von RDG zu verlangen.
Die BI will jetzt von dem Konzern aus Österreich wissen: Ist eine Verlängerung der Aufsuchungserlaubnis geplant? Wann sind seismische Untersuchungen vorgesehen oder verzichtet das Unternehmen darauf? Wo und in welchem Zeitraum sollen Probebohrungen stattfinden? Wann hat RDG - wie selbst angekündigt - Entscheider und Bürger informiert?
Gleichzeitig, so betont die BI, sei man weiterhin an einem Dialog mit RDG interessiert.
Redakteur:Mitja Schrader |
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