Einzelhandel und Wohnbebauung
Rahmenplan für Hollenstedts Ortsmitte verabschiedet
bim. Hollenstedt. Den Rahmen für die Ortsentwicklung in Hollenstedt legte jetzt der Gemeinderat fest. Wie bereits im Umwelt-, Bau- und Planungsausschuss wurden die Anträge der Wählergemeinschaft Hollenstedt (WGH) abgelehnt und stattdessen die erweiterten oder Gegenanträge von CDU und SPD mehrheitlich angenommen und somit nun Folgendes beschlossen:
- Für das neue Rathaus soll der Samtgemeinde ein Grundstück auf der Gärtnereifläche zum Kauf angeboten und die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden. Alternativ könnte das Rathaus am ehemaligen Bahnhof gebaut werden, sofern die Altlastenfrage geklärt ist.
- Eine weitere Entwicklung des Einzelhandelsstandortes wird nicht ausgeschlossen, der Einzelhandel entlang der Hauptstraße soll gestärkt werden.
- Der Erweiterung des Edeka-Marktes wird zugestimmt unter der Voraussetzung, dass ein zukunftsfähiges und zeitgemäßes Konzept vorgelegt wird.
- Für die Gärtnereifläche soll ein Aufstellungsbeschluss für großflächigen Einzelhandel und Wohnbebauung gefasst werden.
Einstimmig befürwortet wurde aber der neue Antrag der WGH, als Grundlage für eine Entscheidungshilfe bei der Ausweisung von Einzelhandelsflächen ein Einzelhandelsgutachten in Auftrag zu geben. Jörg Meier (CDU) schlug vor, in Verbindung damit auch ein Verkehrsgutachten erstellen zu lassen, was ebenfalls einhellig befürwortet wurde. Bürgermeister Jürgen Böhme (CDU) will nun Kostenvoranschläge einholen und darüber im Verwaltungsausschuss abstimmen lassen.
Bezüglich der Aldi-Erweiterungspläne beschloss der Rat mehrheitlich den Erhalt des Aldi-Marktes am jetzigen Standort und dass der Markt so gestaltet werden soll, dass er ins Ortsbild passt.
• In der Einwohnerfragestunde zu Beginn der Sitzung wollte Ilona Vietze, Mitinitiatorin des Wohnprojektes "in Hollenstedt gemeinschaftlich leben" (iHgl), wissen, wann denn der Workshop für die Gestaltung der Ortsmitte veranstaltet würde. Den hatte Bürgermeister Böhme im Juli vergangenen Jahres in einer Bauausschusssitzung angekündigt. Er sieht diese Themen allerdings bereits mit der Einwohnerversammlung in diesem Februar abgearbeitet, in dem die aktuellen und künftigen Projekte vorgestellt und Anregungen aufgenommen wurden. Das sah Ilona Vietze anders: "Die Meinung der Bürger ist in keinster Weise abgefragt worden", kritisierte sie. "Workshop" sei dann falsch tituliert gewesen. Über die Bebauungsplanung entscheide aber der Rat, so Böhme.
Kommentar: Was wird nun aus der Wiese?
Die Entscheidung, für die Einzelhandelsentwicklung und die zu erwartenden Verkehrsströme Gutachten in Auftrag zu geben, ist gut und richtig. Bei der Diskussion um die Ortsmitte fehlte mir aber die Antwort auf eine Frage: Wenn denn kein Rathaus auf die sogenannte Apfelwiese - das Volksbank-Grundstück - soll, was soll aus Sicht der Gemeindepolitik dann damit geschehen? Ich bin auch ein Befürworter von viel Grün. Allerdings macht es sich die Mehrheit der Hollenstedter Politik zu einfach, nur zu sagen, was sie nicht will, über bestehende Pläne zu meckern und der Volksbank wegen ihrer Parkflächen und der Nutzung ihres Grundstücks ständig den schwarzen Peter zuzuschieben. Wenn nicht gewollt ist, dass die Volksbank dort zwei Doppelhäuser baut, für die nach deren Angaben eine Genehmigung vorliegt, muss die Gemeinde die Wiese kaufen. Bianca Marquardt
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