Schafft Hollenstedt eine Ladesäule für Elektroautos an?

Steht eine solche E-Ladestation auch bald in der Gemeinde Hollenstedt? | Foto: archiv os
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mi. Hollenstedt. Einstimmig verabschiedete der Rat der Gemeinde Hollenstedt jetzt den Bebauungsplan „Windkraft Hollenstedt“. Gleichzeitig wurde eine Veränderungssperre für das Plangebiet erlassen. Die Abstimmung war eigentlich schon auf einer vorangegangenen Ratssitzung erfolgt, musste aber wiederholt werden, weil der Plan schon aufgrund eines Rechtsfehlers unwirksam war.
Weniger einstimmig verlief im Rat die Diskussion, ob die Gemeinde eine Stromzapfsäule für Elek­troautos anschaffen soll. „Die Anschaffung einer Zapfsäule für Elektroautos könnte die Attraktivität der Gemeinde Hollenstedt erhöhen“, war Bürgermeister Jürgen Böhme überzeugt. Dem konnten sich alle Ratsmitglieder anschließen. Geteilter Meinung ist man allerdings darüber, wer die E-Zapfsäule bauen und betreiben soll.
Hintergrund: Der Gemeinde liegt ein Angebot der EWE vor, zwei E-Zapfsäulen bauen zu wollen. Die EWE übernehme ebenfalls den Betrieb. Kosten für die Gemeinde: 177 Euro monatlich.
„Die Idee finde ich gut, allerdings fehlen uns noch viele Informationen, auch über den Standort haben wir in der Fraktion noch nicht gesprochen, deswegen sollten wir den Punkt vertagen“, regte Carsten Boßerhoff (CDU) an. Noch kritischer sah das Rüdiger Kummer (Wählergemeinschaft Hollenstedt): „Wenn die EWE diesen Service bietet, ist das in der Sache löblich. Allerdings frage ich mich, warum die Allgemeinheit die Kosten für etwas tragen soll, das nur eine Minderheit nutzt, und die Gemeinde, obwohl die Säulen hier stehen, davon überhaupt nicht finanziell profitiert.“ Es gebe auch Anbieter, die solche Säulen kostenlos zur Verfügung stellen. „Wir sollten auf jeden Fall mit weiteren Anbietern verhandeln“, so Kummer. Einstimmig entschieden dann die Ratsmitglieder, erst einmal nichts zu entscheiden und die Verwaltung zu beauftragen, mehr Informationen einzuholen.
Auch der mögliche Standort der Ladesäule steht demnach noch nicht fest. Optionen wären ein Platz vor dem Gemeinderathaus, der Pendlerparkplatz vor der Autobahn oder der Parkplatz eines Supermarktes.
Wie das Modell E-Tankstelle funktionieren könnte, zeigt dabei die Stadt Buchholz. In der Nordheidestadt ist die Nutzung der vorhandenen Zapfsäulen nämlich kostenlos. Betreiber sind die Stadtwerke. Mit diesem Konzept will Buchholz die Elektromobilität fördern.
Übrigens: Mit der Einrichtung von Zapfsäulen brächte die Gemeinde Hollenstedt das Land näher an das Ziel, bis 2020 mindestens 72.000 Ladestationen in Deutschland zu errichten. So viel müssten es laut einer Studie des Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft sein, um Elektromobilität zukunftsfähig zu gestalten. Derzeit sind es rund 7.800 - also viel zu wenig.

Redakteur:

Mitja Schrader

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