Hollenstedt

Sie ist die Jüngste im Rat

bim. Hollenstedt. Sie drückt seit Beginn der aktuellen Legislaturperiode den Altersdurchschnitt insbesondere im Hollenstedter Samtgemeinderat: Annkathrin Detje ist 20 Jahre jung und engagiert sich für die Wählergemeinschaft Hollenstedt (WGH) in vielen Ausschüssen und sowohl im Gemeinde- als auch im Samtgemeinderat. Auf den Geschmack kam die Auszubildende während der Schulzeit an der Oberschule Estetalschule.

"Im neunten Schuljahr organisierte meine damalige Politiklehrerin ein Planspiel zum Thema Politik. In Gruppen erarbeiteten wir mit einigen Bürgermeistern der Samtgemeinde Themen und Anregungen, die uns als Schüler und Einwohner der Samtgemeinde Hollenstedt am Herzen lagen. Zusätzlich durften wir einer Ratssitzung der Samtgemeinde beisitzen", berichtet sie. Auch wenn die Jugendlichen sich mit ihren Vorschlägen nicht durchsetzen konnten, seien ihr und den anderen Schülerinnen und Schüler die Politik sehr viel näher gebracht worden.

In der WGH fühlt sich Annkathrin Detje gut aufgehoben: "Die WGH hat einen sehr starken Zusammenhalt. Gerade die WGH-ler, die nicht in den Rat gekommen sind, sind sehr sehr tatkräftig dabei und genau dafür bin ich auch sehr dankbar. Auch wenn unsere Meinungen manchmal komplett unterschiedlich sind, finden wir am Ende eine gute Lösung", sagt sie.

Die 20-Jährige ist Mitglied im Finanz- und Wirtschaftsausschuss und im Jugend-, Kultur- und Sozialausschuss der Gemeinde sowie auf Samtgemeindeebene im Jugend-, Sozial-, Kultur- und Sportausschuss und im Schulausschuss. "Tatsächlich fühle ich mich in den Bereichen, die mit der Jugend zu tun haben, sehr wohl, aber auch bei der Kultur, welche Hollenstedt liebenswert macht. Das hat bestimmt auch damit zu tun, dass ich das 'Küken' bin. Vor allem aber habe ich für mich festgestellt, dass ich in Hollenstedt wohnen bleiben möchte. Einige meiner Freunde sind in die umliegenden Städte gezogen. Mich jedoch reizt dies nicht im Geringsten. Ich bin in Hollenstedt aufgewachsen und ein Teil meiner Familie wohnt hier auch noch. Damit auch junge Leute nach mir diesen Ort so lieben lernen wie ich es getan habe, möchte ich ihn gerne mit gestalten", sagt Annkathrin Detje zu ihrer Motivation. Auch wenn zwischen Ausbildung und politischen Engagement Zeit manchmal Mangelware sei, "bekomme ich trotzdem alles irgendwie unter einen Hut", meint sie.

Doch hat sie sich die politische Arbeit, die mitunter trocken und langwierig ist, so vorgestellt? "Grob habe ich es mir schon so in der Art vorgestellt. Wenn man dann tatsächlich in dem Gemeinderat/Samtgemeinderat drin ist, ist es doch nochmal etwas anderes. Von jeder Sitzung nimmt man neue Erkenntnisse mit. Natürlich geht man auch manchmal kopfschüttelnd nach Hause, aber ansonsten wäre es auch langweilig", findet sie. Dank der Rückmeldungen aus ihrem Umfeld fühlt sie sich bestärkt: "Ich habe schon einige Meinungen von Bekannten und anderen jungen Leuten bekommen, welche sich auf einmal für Politik und die Arbeit interessieren. Sowas freut mich natürlich sehr. Außerdem freue ich mich über jedes Feedback zu unserer Arbeit als Wählergemeinschaft, egal ob positiv oder negativ. Jede Art von Anregung ist willkommen und ich hoffe, dass die Leute weiterhin keine Scheu haben, sich offen zu äußern", erläutert die 20-Jährige.

Langfristig will Annkathrin Detje aber einmal den elterlichen Betrieb - die Viehhandlung Detje in Hollenstedt - übernehmen. Die Grundsteine dafür sind gelegt: Ende 2020 hat sie bereits ihre Ausbildung zur Kauffrau für Vieh und Fleisch absolviert und im August 2021 ihre zweite Ausbildung zur Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement begonnen, die sie voraussichtlich im Juli 2023 beendet.