In Halvesbostel
Spielkreis soll Kita werden
bim. Holvede. Das erlebt man selten: In der jüngsten Sitzung des Hollenstedter Samtgemeinderates gab es Applaus von den Zuhörern für die Mehrheitsentscheidung, die Kinderbetreuung in Halvesbostel durch den Neubau einer Kindertagesstätte zu sichern. Rund 250 Bürger waren dazu in den Saal des Gasthauses Heins in Holvede gekommen - oder, wie Ausschussvorsitzender Heinrich Wentzien (CDU) meinte: "Ich habe den Eindruck, dass ganz Halvesbostel und Holvede hier ist."
Mit der Präsenz zeigten die Dorfbewohner, wie wichtig ihnen die Umwandlung des Spielkreises in eine Kindertagesstätte und der ebenso notwendige Neubau sind. In der Einwohnerfragestunde hielt Sarah Hennings im Namen der Dorfjugend Halvesbostel ein Plädoyer für die Kinderbetreuung vor Ort. "Der Spielkreis ist Teil unseres Lebens. Die Dorfjugend wäre nicht so überragend, wenn wir nicht unsere Wurzeln im Spielkreis hätten", sagte sie. Es gebe viele gute Gründe für den Bau einer Kita in Halvesbostel, u.a. müssten die Rahmenbedingungen stimmen, damit die dort geleistete, wertvolle pädagogische Arbeit weiter vernünftig geleistet werden könne. "Wir sind präsent, sagen unsere Meinung und kämpfen für das, was uns wichtig ist", erklärte Sarah Hennings und erhielt Beifall und teils stehende Ovationen. Bei so viel Rückhalt sah Ausschussvorsitzender Heinrich Wentzien wohlwollend darüber hinweg, dass keine Frage gestellt wurde. "Ich ordne das unter Anfragen und Anregungen ein", meinte er augenzwinkernd.
Das Thema sei in CDU und SPD kontrovers diskutiert worden, berichtete Manfred Cohrs (CDU). "Für den Standort Regesbostel sprach die Erweiterung einer bestehenden Einrichtung. Die Anzahl der Zuhörer bestätigt mich, sich für den Standort Halvesbostel auszusprechen", meinte er und stellte den entsprechenden Antrag.
Regesbostels Bürgermeister Kay Wichmann (WGH) sagte, er wolle einen Konflikt zwischen Regesbostel und Halvesbostel vermeiden und sich daher der Stimme enthalten.
Wie mehrfach berichtet, haben vor allem die Grünen Bedenken wegen der Baukosten. "Die Samtgemeinde kann sich nicht beliebig verschulden. Wir verstehen die Bürger von Halvesbostel, aber wir müssen sehen, dass wir möglichst viele Einrichtungen für möglichst wenig Geld in der Samtgemeinde hinbekommen", meinte Ruth Alpers. Sie bemängelte erneut einen fehlenden Beweis dafür, dass der Spielkreis nicht im Dorfgemeinschaftshaus bleiben könne. Samtgemeinde-Bürgermeister Albers entgegenete, dass sich DRK-Geschäftsführer Roger Grewe die Räume angeschaut und bestätigt habe, dass für den Spielkreis keine erneute Betriebserlaubnis erteilt würde.
Bei drei Gegenstimmen von den Grünen und zwei Enthaltungen beschloss der Rat schließlich, nach Ende des Zuschusszeitraums im kommenden Jahr die weitere Kinderbetreuung in Halvesbostel durch einen Neu- bzw. Anbau am Dorfgemeinschaftshaus zu gewährleisten.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.