Samtgemeinde Hollenstedt soll Schulbezirke ändern
Steht die Vierdörfergemeinschaft vor dem Aus?
bim. Hollenstedt. Empörung und Wut herrscht bei den Drestedter Eltern: Die Abstimmung im Schulausschuss der Samtgemeinde Hollenstedt hat ihre Hoffnungen zunichte gemacht, ihre Kinder auch in Zukunft an der Grundschule Trelde einschulen zu können, so wie es seit Jahrzehnten aufgrund der gewachsenen Strukturen der Vierdörfergemeinschaft Drestedt, Trelde, Sprötze und Kakenstorf üblich war. Mehrheitlich empfahlen die Ausschussmitglieder den Antrag von Jürgen Böhme (CDU), die Schulbezirkssatzung zum Schuljahr 2021/22 so zu ändern, dass die Drestedter Kinder dann an der Grundschule Hollenstedt beschult werden. Die Verwaltung solle den Vertrag mit der Stadt Buchholz zum Sommer nächsten Jahres fristgerecht kündigen.
Gemeinde Drestedt bietet Kostenbeteiligung an
Die Gemeinde Drestedt hatte noch kurz vor der Sitzung angeboten, die anteiligen Kosten für einen Schulcontainer mit zwei Klassenräumen am Schulstandort Trelde und die Mehrkosten von 500 Euro je Schüler für die Beschulung dort zunächst zwei Jahre zu übernehmen. Geld, das sonst von der Samtgemeinde aufgebracht werden müsste, sofern die Politik die Beibehaltung der Schulbezirke befürwortet hätte.
"Dennoch bleibt die Frage: Steigen wir aus der Grundschule Trelde aus?", so Samtgemeinde-Bürgermeister Heiner Albers. Emotional sei er bei den Drestedtern, bezüglich der Finanzen bei der Samtgemeinde. Eine Containerlösung für die Erstklässler würde eine Entscheidung nur aufschieben. "Wenn wir die Schulbezirkssatzung ändern, müssen wir es jetzt tun", so Albers.
Vertagung wurde abgelehnt
Die von Drestedts Bürgermeister Bernd Apel (WGH) beantragte Vertagung, um die Finanzierungsvorschläge bis zur Ratssitzung am kommenden Donnerstag, 25. Juni, um 19.30 Uhr im Gasthaus Heins in Holvede in den Fraktionen zu diskutieren, wurde mit knapper Mehrheit abgelehnt.
"Seit ich im Rat bin, ist der Fortbestand der Grundschule Trelde für die Beschulung der Drestedter Kinder Thema", sagte Christiane Melbeck (Grüne). Die Grünen hatten im Vorfeld der Sitzung einen Fragenkatalog an die Samtgemeinde gestellt, der für die aktuelle Beratung jedoch unbeantwortet blieb. Melbeck gab zu bedenken, dass die Anmeldung der - derzeit noch fünf - Drestedter Kinder auf Grundlage der noch bestehenden Satzung erfolgt sei.
"Buchholz muss Räume zur Verfügung stellen"
Und Jürgen Böhme erklärte: "Es gibt einen Vertrag mit der Stadt Buchholz für die Beschulung der Drestedter Kinder. Buchholz ist verpflichtet, auf der Grundlage des Vertrages die Räume zur Verfügung zu stellen."
Wie berichtet, sind für das Schuljahr 2020/21 zu viele Kinder an der 1962 gebauten Grundschule Trelde angemeldet, sodass die Klassen geteilt werden müssten. Für eine zweite erste Klasse reichen die Platzkapazitäten aber nicht aus. Die Stadt Buchholz will die Grundschule Trelde dauerhaft einzügig führen. Ob das gelingt, ist fraglich. Denn auch wenn künftig keine Schüler aus Drestedt mehr dort beschult werden, plant die Gemeinde Kakenstorf ein Neubaugebiet. Dann ist mit weiteren Kindern zu rechnen, von denen sicher auch einige die Grundschule Trelde besuchen würden.
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