Sie hat den richtigen Kick: Sarah Below (12) ist Weltmeisterin im Pointfighting Kickboxen
bim. Hollenstedt. Gutes Reaktionsvermögen, hohe Konzentration und schnelle Tritte - damit bezwang Sarah Below jetzt ihre britischen Gegnerinnen bei der WTKA/WKA-Weltmeisterschaft im spanischen Benidorm. Erst seit diesen April trainiert die zwölfjährige Kickboxen - und kehrte jetzt als Weltmeisterin und Vizeweltmeisterin im Pointfighting Kickboxen zurück.
Mit zarten sechs Jahren hatte ihre Mutter Dorit ihr Kung Fu "verordnet", damit Sarah selbstbewusster wird, sich gegen Ältere wehren und im Alltag schützen kann. Dann wurde die Schülerin, die die sechste Klasse des Halepaghen-Gymnasiums in Buxtehude besucht, auf das "Fight Department Perz" des mehrfachen Kickbox-Weltmeisters René Perz in Reinbek aufmerksam. "Das Kickbox-Training dort macht einfach Spaß. Wir sind wie eine Familie", schwärmt sie.
Zwei- bis dreimal pro Woche trainiert Sarah dort, abwechselnd chauffiert von ihren Eltern Dorit und Karsten, die sie bei ihrem Sport fördern. Auch zur WM wurde sie von ihnen begleitet. Während Mutter Dorit total aufgeregt war und aufs Umziehen und Aufwärmen drängte, blieb Sarah ganz cool: "Ganz ruhig, Mama, alles ist gut, bleib gechilled", meinte die Zwölfjährige zu ihr.
In ihrer Disziplin, dem Pointfighting Kickboxen, geht es darum, Punkte durch Techniken mit Schnelligkeit zu erzielen. "Man muss mit der Hand oder dem Fuß den Kopf oder Körper des Gegners treffen. Beim Tritt an den Kopf gibt es zwei Punkte, gesprungen zum Kopf drei Punkte", erläutert Sarah, die ihre englische Kontrahentin Charly mit zehn Punkten Vorsprung durch technischen K.O. in ihrer Altersklasse bis 47 Kilo besiegte und so den Weltmeistertitel holte. "Außerhalb der Kämpfe haben wir uns gut verstanden", erzählt Sarah Below. Wie beim Fußball die Trikots, tauschten die Mädels anschließend die T-Shirts.
Doch das 43-Kilo-Leichtgewicht wollte noch eine Klasse höher starten - und wurde in der Gewichtsklasse über 47 Kilo Vizeweltmeisterin.
Apropos gut verstanden: Die Zwölfjährige liebt die englische Sprache, nimmt einmal im Jahr an Englisch-Sprachcamps teil. Daneben liebt sie das Klavierspielen.
Gleich am Tag nach der Rückkehr, musste die Zwölfjährige eine Erdkundearbeit schreiben. Von der Schule war Sarah für die Weltmeisterschaft eine Woche lang beurlaubt, wofür sie sehr dankbar ist.
Der ehrgeizige Teenie hat bereits die nächsten Ziele ins Auge gefasst: die Teilnahme an den Irish Open im kommenden Frühjahr und irgendwann einmal der Start bei den US Open.
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