Chinesen wollen den Landkreis Harburg entern
Ableger des weltweit führenden Vitamin-Herstellers ZMC siedelt in Wenzendorf
bim. Wennerstorf. Die Chinesen wollen den europäischen Markt nun auch im Hinblick auf die Futtermittelherstellung entern: Im Gewerbegebiet in Wennerstorf wird sich der europäische „Ableger“ der ZMC GmbH mit Stammhaus in China ansiedeln. Das Unternehmen ist der weltweit führende Hersteller von Vitaminen und Farbstoffen für die Anwendung in den Bereichen Lebensmittel, Futtermittel, Kosmetika und Pharmazeutika.
Die Ansiedlung ist über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg (WLH) und die Initiative „NGlobal“ des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums zustande gekommen. „Von Wenzendorf aus wollen wir den Markteintritt nach Europa versuchen“, so Dr. Fritz Lübbe, technischer Direktor der „Europe-Asia Import Export GmbH“ in Hamburg, einem Partnerunternehmen von ZMC China.
Lübbe nannte Zahlen: ZMC (Zhejiang Medicines Co.) China wurde 1954 gegründet, beschäftigt derzeit rund 5.000 Mitarbeiter und verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 700 Millionen Dollar.
In Wennerstorf soll eine Anlage zur Herstellung von Vormischungen aus Vitaminen und/oder Farbstoffen (Carotinoiden) für Mischfuttermittel sowie eine Lagerhalle gebaut werden. Mischfuttermittel selbst sollen nicht hergestellt werden. „Der Standort in Wenzendorf wäre der erste außerhalb Chinas“, so Lübbe. Dort soll auch die in Gründung befindliche ZMC Europe GmbH ihren Sitz haben.
Der Rat der Gemeinde Wenzendorf hat deren Ansiedlung nun gegen die Stimmen der Grünen beschlossen. Mit diesem Betrieb ist das Gewerbegebiet Wennerstorf ausgebucht.
In Wennerstorf soll auf einer Fläche von 4.470 Quadratmetern eine Anlage zur Herstellung von Vormischungen aus Vitaminen und/oder Carotinoiden (Farbstoffen) für Mischfuttermittel sowie eine Lagerhalle gebaut werden. Mischfuttermittel selbst sollen dort nicht produziert werden. Vorgestellt wurden die Pläne von Dr. Fritz Lübbe, technischer Direktor der „Europe-Asia Import Export GmbH“ in Hamburg, einem Partnerunternehmen von ZMC China.
Der Betrieb der in Wennerstorf geplanten Anlage sei nur mit einer Betriebsgenehmigung des niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit möglich, versuchte Lübbe von vornherein alle Bedenken aus dem Weg zu räumen. Die Bauzeit des zwölf Mal zwölf Meter großen Silos und des Lagers betrage voraussichtlich acht Monate. Das Investitionsvolumen schätzt Dr. Fritz Lübbe auf vier Millionen Euro, konkrete Zahlen könne er aber noch nicht nennen.
In Wenzendorf würden zunächst drei bis fünf Arbeitsplätze geschaffen.
Von den dort verarbeiteten elf Vitaminen und zwei „Vitamin ähnlichen Substanzen“ werden die Vitamine A und E in Europa hergestellt, alle übrigen aus China oder Indien importiert. Die in Wenzendorf hergestellten etwa 4.000 Tonnen Vormischungen jährlich bestehen zu 80 Prozent aus Vitaminen und zu 20 Prozent aus Füllstoffen wie Calciumcarbonat als Träger.
Hinsichtlich möglicher Geruchs- und Geräuschbelästigung erklärte Lübbe, dass die Vitamine selbst geruchlos seien und ein leichter Geruch nur durch die Stabilisierungsstoffe entstünde. "Von den Mischern hören Sie außen gar nichts", so Lübbe. Zu hören seien aber die Silowagen, die das Pulver über Druckluft in die Silozellen pressen.
Die Bauzeit des zwölf Mal zwölf Meter großen Silos und des Lagers betrage voraussichtlich acht Monate. Das Investitionsvolumen schätzt Dr. Fritz Lübbe auf vier Millionen Euro, konkrete Zahlen könne er aber nicht nennen.
Skeptisch sind die Grünen u.a. wegen der Höhe des Silos, das 22 Meter hoch und damit höher als zulässig werden soll. Im Hinblick darauf, so schaltete sich Bürgermeister Manfrd Cohrs ein, fänden gerade Abstimmungsgespräche mit dem Landkreis statt. Bauchschmerzen bereiten den Grünen auch die aus China importierten Vitamine. Grünen-Ratsherr Manfred Thiel: "China ist kein Land, das für Lebensmittelsicherheit steht."
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