Henning Klensang löst Peter Winter ab
Kreisfeuerwehrverbandstag: Personalwechsel und kritische Worte
Der bisherige Stellvertreter steht jetzt an der Spitze der Feuerwehren-Dachorganisation im Landkreis Stade: Auf dem Kreisfeuerwehrverbandstag in Horneburg wurde Henning Klensang zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er löst Peter Winter ab, der nicht wieder kandidierte. Winter wurde in Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenvorsitzenden gekürt. Als Kreisbrandmeister bleibt er noch bis zum Jahresende im Amt. Mit der Wahl Klensangs folgten die 212 Delegierten dem Vorschlag des Vorstandes. Neuer Stellvertretender Vorsitzender ist Thorsten Hellweg, der – wie Klensang – stellvertretender Kreisbrandmeister ist.
Feuerwehren sind personell gut aufgestellt
Gute Nachrichten konnte Winter zuvor im Hinblick auf den Personalbestand verkünden: 4.195 aktive Mitglieder in den 92 Freiwilligen Feuerwehren sind ein Garant für schnelle Hilfe rund um die Uhr. In drei Werkfeuerwehren sind 211 Kameradinnen und Kameraden aktiv. "Die Mitgliederzahlen sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen", bilanzierte der Kreisbrandmeister. Positiv entwickelt habe sich auch die Nachwuchsarbeit: 736 Jugendliche machen in 37 Jugendfeuerwehren mit und 189 Kinder sind in zwölf Kinderfeuerwehren dabei. Bei den Kinderfeuerwehren gibt es kreisweit regelmäßig Neugründungen. So wurde beispielsweise vor wenigen Wochen die erste Kinderfeuerwehr in der Samtgemeinde Harsefeld als Gemeinschaftsprojekt der Feuerwehren Brest, Reith und Wohlerst gegründet.
Erneute Kritik am Ausbildungssystem der Landesfeuerwehrschulen
Weitaus weniger erfreulich war die Einschätzung des Kreisbrandmeisters zur Ausbildungssituation. Winter kritisierte, wie bereits im vorigen Jahr, „die unsägliche Art der Einführung und Umsetzung“ der neuen modularen Grundlagen-Ausbildung, an deren Inhalten das Land immer noch arbeiten werde. Deshalb gebe es jetzt eigene Konzepte auf Kreis- und Gemeindeebene. Winter bescheinigte überdies der Landesfeuerwehrschule, „dass dort die schlechte Quantität der Lehrgangszuweisungen, aber wohl auch eine verminderte Qualität der Lehrgänge konsequent durchgehalten wird“. Winter erinnerte daran, dass das Land vor einigen Jahren versprochen habe, mindestens 70 Prozent des angemeldeten Lehrgangsbedarfs bedienen zu können. Die aktuelle Zuteilungsquote liege bei rund 40 Prozent.
Wie Winter berichtete, wird seitens der Landesfeuerwehrschule der Bedarf an einzelnen Lehrgängen bis 2028 abgefragt. Die Kreisfeuerwehren sollen entsprechende Prognosen erstellen und melden. Das sei aber kaum seriös möglich. „Damit wurde der von allen Seiten geäußerte Wunsch zur Rückkehr nach konkreten Bedarfsabfragen für das Folgejahr wieder konsequent torpediert und es ist erneut davon auszugehen, dass es landesweit wieder zu Lehrgangszuweisungen am Bedarf vorbei kommen wird“, sagte Winter.
Feuerwehren haben sich bei Großeinsätzen bewährt
Landrat Kai Seefried erinnerte in seinem Grußwort an das herausragende Engagement der Feuerwehrkameradinnen und -kameraden beim Hochwasser im Winter. Nicht nur an Weihnachten im Stader Kreisgebiet, auch über den Jahreswechsel unter anderem im Heidekreis waren Feuerwehrleute aus dem Landkreis Stade genauso wie die Technische Einsatzleitung und Kräfte weiterer Hilfsorganisationen gefordert. Er habe viel positive Rückmeldung von den Verantwortlichen vor Ort bekommen, sagte Seefried. Ganz aktuell unterstützen seit mehreren Tagen etliche Feuerwehren aus dem Landkreis Stade die Einsatzkräfte aus dem Nachbarkreis Rotenburg bei der Suche nach dem kleinen Jungen Arian aus Elm.
Investitionen in den Katastrophenschutz
Der Landrat berichtete, dass das neue Katastrophenschutzzentrum des Landkreises in Stade-Ottenbeck vor wenigen Tagen übergeben worden ist. Anerkennend sprach der Landrat über den neuen Fachzug Energie, der im Rahmen der Katastrophenschutzplanungen des Landkreises für eine Energiemangellage durch die Kreisfeuerwehr ins Leben gerufen worden ist. Speziell geschulte Kameradinnen und Kameraden sollen im Fall der Fälle die kritische Infrastruktur am Laufen halten. Auch an der Erarbeitung eines Katastrophenschutz-Sonderplans zum Thema Blackout waren Feuerwehrkräfte beteiligt. Vor dem Hintergrund von Pöbeleien und Beleidigungen am Rande eines Einsatzes in der Stader Innenstadt vor wenigen Tagen und den Angriffen auf Feuerwehrleute im Altländer Viertel in Stade in der Silvesternacht sagte Seefried: „Der Staat muss Angriffe auf Einsatzkräfte konsequent verfolgen.“
Weitere Grußworte sprachen Horneburgs Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel, Landtagsmitglied Birgit Butter, Regierungsbrandmeister Uwe Quante und Stades Polizeichef Jan Kurzer. Im Rahmen der Versammlung wurden verdiente Kameradinnen und Kameraden befördert und geehrt. Außerdem wurden weitere Vorstandsmitglieder des Kreisfeuerwehrverbandes gewählt.
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