Landkreis muss wieder einmal Wildmüll einsammen
Müllsünder kippen ihren Unrat auf Feldweg in Dollern ab
In der Feldmark von Dollern entsorgten rücksichtslose Müllsünder einfach ihren Unrat: Unbekannte Täter haben zwischen Sonntagabend und Montagabend in einem vom Hagener Weg abzweigenden Feldweg mehrere Barhocker, Kartons und Restmüllsäcke einfach am Rand eines Wirtschaftsweges abgeladen. Anstatt den Müll ordnungsgemäß zu beseitigen, wurde er illegal in der Natur hinterlassen – ein Ärgernis für die Anwohner und ein Verstoß gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz.
Die Polizei ermittelt nun gegen die bislang unbekannten Täter und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Wer in der fraglichen Zeit Fahrzeuge und verdächtige Personen in der Gegend gesehen hat, die für die Müllablagerung verantwortlich sein könnten, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0416 1- 828490 bei der Polizei in Horneburg zu melden.
Hagener Weg offenbar ein Müll-Hotspot
Der Vorfall ist auch für den Landkreis Stade höchst ärgerlich: Die jüngste Wildmüll-Meldung am Hagener Weg sei bereits die siebte in diesem Jahr, so Landkreis-Pressesprecher Daniel Beneke: "Der Hagener Weg gehört definitiv zu denjenigen Stellen im Kreisgebiet, die in Sachen illegaler Müllentsorgung besonders auffällig sind." Sofern man Hinweise auf die Verursacher finde - wie etwa Adressdaten-, werde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.
Mitarbeiter des Landkreises bzw. Beschäftigte beauftragter Unternehmen rücken in der Regel aus, um gemeldeten Wildmüll wieder einzusammeln. Erfreulicherweise sind die Zahlen in diesem Jahr rückläufig: Im ersten Halbjahr musste 153-mal illegal entsorgter Abfall abgeholt werden, im gleichen Zeitraum des Vorjahres gab es 176 Wildmüll-Einsätze. Das entspricht einem Rückgang von 13 Prozent. Etwa bei einem Drittel der Fälle rückten Teams aus den Abfallwirtschaftszentren aus, den Rest übernahmen externe Dienstleister. Die insgesamt 350 Wildmüll-Einsätze im Jahr 2023 verursachten Kosten in Höhe von 50.000 Euro. Von den 23 Müll-Meldungen aus Dollern bezogen sich elf direkt auf den Hagener Weg.
Bußgeld bis zu 100.000 Euro
Der Landkreis Stade leitete 2023 immerhin knapp 70 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen illegaler Abfallentsorgung ein. Das entspricht einer Quote von 20 Prozent. Die illegale Ablagerung von Abfällen stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einer Geldbuße von bis zu 100.000 Euro geahndet werden kann. Wer gefährliche Abfälle ablagert, begeht sogar eine Straftat. Wildmüll kann u.a. per E-Mail, per Telefon oder über unsere Abfall-App gemeldet werden. Als Wildmüll werden umgangssprachlich alle Abfälle (dazu zählen auch Gartenabfälle) bezeichnet, die illegal auf öffentlichen Flächen oder in der freien Landschaft entsorgt werden.
Freiwillige Wildmüllsammler gesucht
Viele Vereine, Schulklassen und andere Gruppen führen schon seit Jahren in Eigenregie Wildmüllsammlungen durch. Der Landkreis Stade unterstützt die Wildmüllsammlungen – etwa durch die Bereitstellung von Müllsäcken. Außerdem wird an einem zentralen Platz ein Müllcontainer aufgestellt und wieder abgeholt. Während oder nach der Sammelaktion kann eine Bewirtung durchgeführt werden. Quittungen der gekauften Speisen und Getränke mit einer Teilnehmerliste können dann anschließend bei der Abfallwirtschaft eingereicht werden. Pro Person wird ein Unkostenbeitrag von 5 Euro erstattet (maximal 375 Euro pro Gruppe). Weitere Informationen im Internet: abfall.landkreis-stade.de.
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