Landkreis kooperiert mit Naturschutz-Stiftung
Bullenbruch bei Horneburg: Lebensraum für Wiesenvögel erhalten

Der Bullenbruch bei Horneburg ist ein idealer Lebensraum für viele Wiesenvögel | Foto: Henning Kunze
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Wenn der Name Bullenbruch fällt, dann meistens im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz an der Lühe rund um Horneburg. Das 640 Hektar große, vorwiegend aus Wiesen und Niedermooren bestehende Areal dient als sogenannter Überflutungspolder. Das Wasser läuft beispielsweise bei Starkregen in die Wiesen, um so die Lühe zu entlasten und Überschwemmungen entlang des Elbe-Nebenflusses zu verhindern. Im Bullenbruch befinden sich aber auch ökologische Ausgleichsflächen für den Bau der A26. Nun wird dort ein Gebietsmanagement eingerichtet, um der nationalen Bedeutung der Fläche als Wiesenvogel-Lebensraum gerecht zu werden. Dabei kooperiert der Landkreis mit der "Karl-Kaus-Stiftung für Tier und Natur". 

Bullenbruch soll nicht als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden

Wertvolles Brutgebiet für bedrohte Wiesenvögel

"Die schon immer feuchte und unbesiedelte Niederung im Moorgürtel wird vom Deichverband der II. Meile Alten Landes als Hochwasserentlastungspolder entwickelt", sagt der Geschäftsführer der Karl-Kaus-Stiftung, der Biologe Henning Kunze. Gleichzeitig weise der Naturraum, der zu mehr als 90 Prozent als Grünland bewirtschaftet wird, gute Ausgangsbedingungen als Brutgebiet für bedrohte Wiesenvögel auf. Es gibt im Bullenbruch Brutbestände, die deutschlandweit von Bedeutung sind. So nisten dort Bekassinen, Kiebitze, Rotschenkel, Löffel- und Knäkenten. Auch der berühmte Wachtelkönig sorgt in manchen Jahren für Nachwuchs. Zum Gebietsmanagement gehöre es nun, diesen wertvollen Lebensraum für die Vögel auf Dauer zu erhalten, so Kunze.

Stiftung übernimmt Betreuung der Flächen

Auch der Leiter des Kreis-Naturschutzamtes, Dr. Uwe Andreas, hebt die Bedeutung des Bullenbruchs hervor: Für einen erfolgreichen Wiesenvogelschutz sei eine engmaschige naturschutzfachliche Betreuung des Gebietes ein wichtiger Faktor. Dabei sei ein Ausgleich zwischen den Belangen der Landwirtschaft, der Wasserwirtschaft und des Naturschutzes herzustellen. Die Kooperation mit der hamburgisch-bremischen Karl-Kaus-Stiftung, die ihren Nebensitz in Buxtehude hat, sei in diesem Sinne ein Glücksfall. Neben der unbefristeten Gebietsbetreuung durch die Stiftung hat das Projekt die gesamtheitliche Entwicklung des Bullenbruchs im Blick. Die Finanzierung des Projekts erfolgt aus Eigenmitteln der Stiftung, bezuschusst durch den Landkreis Stade.

Gutachten soll klären: Warum staut sich das Wasser in der Lühe?

Auch das Naturerleben soll in den nächsten Jahren im Bullenbruch verbessert werden, etwa durch Informationen am Wegesrand. Gleichzeitig bitten Naturschutzbehörde und Karl-Kaus-Stiftung die Besucher, Wege nicht zu verlassen, gesperrte Bereiche nicht zu betreten und Gatter zu schließen. Hunde sollten möglichst angeleint bleiben - nicht nur während der noch laufenden Brutzeit.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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