Bauarbeiten auf der Burginsel
Historisches Erbe Horneburgs wird wieder wachgeküsst

Bauarbeiten auf der Burginsel mit Blick auf das Schloss | Foto: Samtgemeinde Horneburg
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Jahrzehntelang schlummerte sie im Verborgenen: die Burginsel, auf der die „Horneburg“ im Jahr 1225 errichtet wurde. Nachdem die Burg im 16. Jahrhundert zerstört wurde, lag das Gebiet brach und wurde in den vergangenen Jahren vornehmlich als Kleingartenanlage genutzt. Jetzt soll die Insel wieder erlebbar und der Öffentlichkeit als Parkanlage zugänglich gemacht werden.

Die Planungen sehen vor, einen Ort zu schaffen, der gleich mehrere Aspekte miteinander vereint: So soll die Insel Naherholungs- und Rückzugsort, zugleich aber auch ein Ort des gesellschaftlichen Zusammenkommens sein. Darüber hinaus soll das geschützte Weiden-Auwaldbiotop erhalten bleiben und der Aufbau der Burg anschaulich vermittelt werden.

Über den Aufbau und das Erscheinungsbild der Burg ist kaum etwas bekannt. Eine im Oktober 2020 durchgeführte Bodenradar-Prospektion liefert jedoch erste Erkenntnisse über die Anordnung von Gebäuden innerhalb der Burg. Es kann außerdem davon ausgegangen werden, dass die Horneburg von einem Wall und einem Palisadenzaun umgeben war.

Sitzgelegenheiten, Brücken und Freiluftbühne

Um den Besuchern den Aufbau der Burg zu vermitteln, werden Sitzmauern auf den Fundamenten der früheren Gebäude sowie ein Bühnen-Podest aufgestellt. QR-Codes sollen eine virtuelle Erlebbarkeit der „Horneburg“ ermöglichen. Das Podest bietet die Möglichkeit, im Sommer kleine Konzerte im Park stattfinden zu lassen, an sonnigen Tagen lädt es zusätzlich zum Liegen und Ausruhen ein.

Zwei Brücken werden den Zugang zur Insel ermöglichen, die jeweils von einem Palisadenzaun eingerahmt sind. Darüber hinaus soll es im Südwesten der Insel Sitzstufen geben, die zum Verweilen am Wasser einladen. Weiterhin soll die ehemalige Pferdetränke und Slipanlage, die mit den Jahren nicht nur zugewachsen, sondern auch verlandet ist, rekonstruiert werden und die Pflasterung zum Handwerksmuseum erneuert werden. Zur Abrundung des Projekts ist ein Informationssystem geplant, das die Visualisierung der Burginsel auf dem Smartphone oder Tablet ermöglicht und Informationen über das historische Erbe der Horneburg vermittelt.

Bereits fertiggestellt wurden die Sitzgelegenheiten am Burggraben, die Ertüchtigung der Pferdetränke sowie die Pflasterung zum Handwerksmuseum. Derzeit sind die Sitzmauern, das Podest sowie der Palisadenzaun in Arbeit. Die Visualisierung der Horneburg wird derzeit von einem Team um Herrn Prof. Thomas P. Kersten von der HafenCity Universität Hamburg (HCU) erarbeitet.

Der Baufortschritt ist stark abhängig von der Witterung. Die Planungen sehen vor, dass die Arbeiten im Sommer fertiggestellt sind und die Burginsel eingeweiht werden kann. Die Gesamtkosten betragen rund 590.000 Euro, ein Drittel der Kosten wird vom Flecken Horneburg aufgebracht.