Große Freude: Zwei Mädchen aus Schleswig-Holstein antworten den Horneburger Senioren
Horneburger Flaschenpost treibt von der Lühe bis zur Nordseeküste
sla. Horneburg. In Zeiten von Facebook und Instagram ist eine Flaschenpost etwas ganz Besonderes. Und dass darauf sogar eine Antwort kommt, ist umso seltener. Als die Horneburger Senioren von der Tagespflege des Seniorenhauses im Böttcherring vor knapp einem Jahr ihre Flaschenpost an der Lühe auf eine ungewisse Reise schickten, hatten sie daher auch nicht mit einer Antwort gerechnet - höchstens im Stillen darauf gehofft.
Die Idee zu dieser Flaschenpost kam von Betreuerin Monique Mäder, die auch gerne mit der Seniorengruppe bastelt, um sie in der speziell für Senioren schweren Corona-Zeit mit positiven Aktionen abzulenken. "Wir haben einen kurzen Brief mit kleinen Glücksbringern verziert und dazu unsere Adresse und einige Zeilen geschrieben, dass wir uns über eine Antwort des Finders sehr freuen würden", erzählt die Betreuerin. Bei einem gemeinsamen Spaziergang der Senioren wurde die Flaschenpost dann im Dezember am Horneburger Hafen ins Wasser gelassen.
Jetzt, knapp elf Monate später, bekamen die Senioren einen Brief von zwei Mädchen aus Schleswig-Holstein, die ihre Flaschenpost gefunden haben. In ihrem Brief schreiben sie: "Liebe Bewohner des Seniorenhauses, meine Schwester Bele (5) und ich haben Ende Oktober die Flaschenpost gefunden. Wir waren in St. Margareten (Schleswig-Holstein) hinter dem Deich. Wir haben dort den Weidenzaun repariert und Ihre Flaschenpost gefunden und uns sehr darüber gefreut. Liebe Grüße, Lea und Bele."
"Beim Vorlesen des Briefes der beiden Mädchen haben unsere Senioren vor Freude geweint", erzählt Julita Brüst, Leiterin der Tagespflege. Die Senioren freuten sich riesig und machten sofort ein Gruppenfoto von sich, das sie mit einem Dankschreiben an die beiden Mädchen in Schleswig Holstein schickten - diesmal allerdings mit der Post.
Nun hoffen die Horneburger Senioren auf Antwort und auf eine eventuelle Brieffreundschaft mit den beiden Mädchen. Dazu werden bereits Pläne in der Seniorengruppe geschmiedet, etwa dass sie die Mädchen gerne mit kleinen Weihnachtsgeschenken überraschen würden. Das WOCHENBLATT wird eine eventuelle Fortsetzung dieser rührenden Brieffreundschaft gerne weiterbegleiten. Übrigens: Laut Treibgutforscher Prof. Curtis Ebbesmeyer werden weltweit 30 Prozent der Flaschenpost nicht gefunden. 30 Prozent werden zwar gefunden, aber nicht beantwortet. Jeweils zehn Prozent werden von Küstendünen begraben, treiben zehn Jahre und länger herum oder überstehen die Reise nicht. Lediglich zehn Prozent der Flaschenpost werden gefunden und beantwortet.
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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