Plakataktion
Horneburger Kita-Kids machen zum Weltkindertag auf ihre Rechte aufmerksam
jab. Horneburg. Alle Kinder haben Rechte. Das wissen auch die Jüngsten der Gesellschaft ganz genau. "Allein zu sein ist doof", sagt beispielsweise Lukas aus der Kindertagesstätte Hoki in Horneburg. Daher ist ihm das Recht auf Freunde ganz besonders wichtig. Anlässlich des Weltkindertags am 20. September setzten sich die Kita-Kinder intensiv und auf kindgerechte Weise mit ihren eigenen Rechten auseinander.
"Kinder haben Rechte, aber nicht jeder weiß das", sagt Anja Brandt, Leiterin der Hasengruppe. Umso wichtiger sei es, die Kinder spielerisch eine Woche lang an das Thema heranzuführen. Schon im Lied "Ein Kinderleben lang" sangen sie davon, dass sie lernen, spielen und lachen dürfen und ein Recht auf Liebe, Frieden und Freiheit haben.
Hintergrund: Unter dem Motto "Kinderrechte schaffen Zukunft" lief in diesem Jahr der Weltkindertag von Unicef Deutschland sowie dem Deutschen Kinderhilfswerk. Aus diesem Grund beschäftigten sich die Erzieherinnen und Kinder in Horneburg mit ihren Rechten und ihren Vorstellungen davon. Sie malten diese in Bildern auch auf Plakate, die im Flecken aufgehängt wurden. "Corona hat besonders bei Kindern eine einschneidende Veränderung herbeigeführt. Wir wollen ihnen in diesen Zeiten sozialer Einschränkungen eine sichtbare Stimme geben und auf ihre Rechte aufmerksam machen", so Kitaleiterin Maike Duden-Kreutzfeld. Rund 100 Plakate der teilnehmenden Kitas in der Samtgemeinde wurden aufgehängt.
Die Kinder behandelten beispielsweise das Recht auf ein gesundes Leben genauer. Was das für sie bedeutet, erklärt Mia, die mit besonders viel Eifer bei der Sache war. Sauberes Trinkwasser sei ihr am wichtigsten. "Von dreckigem Wasser wird man krank und ich mag nicht krank sein", sagt sie. Dominik hingegen legt viel Wert auf eine gesunde Ernährung. Apfel, Banane, Gurke und Brot prangen auf seinem Plakat - alles Lebensmittel, die er gern isst. Auch Zuhause werde auf gesunde Lebensmittel geachtet, sagt er. Doch Narin bringt es bei der abschließenden Frage, welches Recht ihr am wichtigsten ist, auf den Punkt: "Alle!"
• Eltern und Kinder können sich am Weltkindertag corona-konform auch über die sozialen Medien beteiligen. Unter dem Hashtag #wiestarkwäredasdenn lädt Unicef zu einer Kreide-Mitmach-Aktion ein. Kinder erobern den öffentlichen Raum und zeigen mit bunten Bildern, welche Rechte, Ideen und Wünsche sie haben.
Verschiedene Weltkindertage
In Deutschland gibt es gleich dreimal im Jahr einen Grund für Kinder zum Feiern. Denn so viele Kindertage gibt es.
Am 1. Juni wird der Internationale Kindertag begangen. Das ist der Jahrestag der Weltkonferenz für das Wohlergehen der Kinder von 1925. U.a. in der ehemaligen DDR wurde der Tag 1950 eingeführt. Auch am 20. September feiert man den Weltkindertag. Die Unicef empfahl 1945 das Datum und die ehemalige BRD folgte der Empfehlung. Den auch als Internationaler Tag der Kinderrechte bekannte Kindertag gibt es am 20. November. Er ist der Jahrestag der Erklärung der Kinderrechte im Jahr 1989 durch die Vereinten Nationen.
Drohender Verlust des Kindseins
(sb). "Kindergärten und Schulen dürfen im Rahmen der Corona-Pandemie nicht wieder schließen", sagt Martin Gossler, Vorsitzender des Kinderschutzbunds Landkreis Stade, anlässlich des internationalen Kindertags am 20. September. "Denn ohne diese wichtigen sozialen Kontakte verlieren Kinder eine Menge vom Kindsein." Der Besuch von Kindergarten und Schule sei auch Kinderschutz. Denn das geschulte Personal achtet u.a. aufmerksam darauf, ob ein Kind aufgrund familiärer Probleme anderer Stimmung ist oder gar Gewalt ausgesetzt wurde.
Zudem sei der Shutdown im Frühjahr und Sommer eine enorme Belastung für die Familien gewesen. "Home-Office und Home-Schooling unter einen Hut zu bekommen, war eine große Herausforderung", sagt Gossler. "Insbesondere Kinder aus sozial schwachen Familien oder mit Förderbedarf hatten es in dieser Zeit besonders schwer. Das darf sich keinesfalls wiederholen, weil die Gesellschaft im Umgang mit Corona unvorsichtig wird." Unter anderem deshalb verzichtet der Kinderschutzbund Stade in diesem Jahr auf Aktionen zum Weltkindertag. Jeder Infostand - egal ob man sich dort länger unterhält oder nur einen Luftballon überreicht - berge die Gefahr einer Ansteckung. "Wir wollen die fragile Situation nicht gefährden", sagt Gossler.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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