Tanzprojektwoche in der Liebfrauenkirche Horneburg
Leere Kirche wird zur Bühne

Diakonin Franziska Feldmann beim Tanzen in der leeren Liebfrauenkirche | Foto: pm
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Mit einer Kirche verbinden die meisten Menschen Gottesdienste, Taufen oder Hochzeiten. Seit Kurzem dürfte bei einigen Horneburgern auch das Tanzen dazuzählen, denn in der Horneburger Liebfrauenkirche fanden in der Himmelfahrtswoche die Kirchentanztage statt, bei denen der Kirchraum als Tanzbühne genutzt wurde.

Diakonin Franziska Feldmann leitete das Tanz-Projekt in der leeren Liebfrauenkirche an | Foto: pm
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Initiatorin des Projekts war Diakonin Franziska Feldmann vom Kirchenkreisjugenddienst Buxtehude, die ganz spontan auf die Idee kam, die seit drei Jahren wegen Renovierungsarbeiten geschlossene und leerstehende Kirche auch anders zu nutzen. "Im Nebengespräch habe ich erfahren, dass die Bänke wegen des neuen Bodens aus der Kirche geräumt werden, da kam mir die Idee zu den Tanztagen", so die 29-Jährige. Feldmann macht derzeit eine Fortbildung im Bereich der Tanzpädagogik und sah gleich die Möglichkeit, das Gelernte in die Tat umzusetzen. "So eine Chance kommt so schnell nicht wieder", weiß die Diakonin.
Im Rahmen der Workshops erhielten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die besondere Atmosphäre und Stimmung der Kirche zu erleben, sich frei zu bewegen und auch die Nähe zu Gott zu spüren. "Glaube ist nicht nur, was ich in Worte fassen kann, es ist auch das, was ich mit meinem Körper spüre, wenn ich tanze", erklärt Franziska Feldmann. Und trotzdem sei die Projektwoche keine Veranstaltung allein für gläubige Menschen gewesen. Jeder sei willkommen gewesen, in dieser einzigartigen Umgebung zu tanzen, von Erfahrenen über Anfänger bis hin zu den Konfirmanden, die im Rahmen einer Silent Disco das Tanzbein schwangen. Besonders aber die Kinder waren beeindruckt, erzählt die Diakonin. Bei ihnen arbeitete Feldmann viel über die Fantasie, entwickelte Geschichten, die dann über den Tanz interpretiert wurden - der Raum Kirche half dabei.

Diakonin Franziska Feldmann in der leeren Liebfrauenkirche
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"Meine Arbeit ist sehr wortlastig, da ist es schön, sich auch mal ohne Reden auszudrücken", erzählt Franziska Feldmann, die ihren Weg zum Tanz erst vor einigen Jahren über eine Volkstanzgruppe fand. Durch das Projekt habe sie auch erstmals wieder den Bezug zur Liebfrauenkirche herstellen können, die durch die Sanierung in neuem Glanz erstrahlt. Mit neuer Deckenbeleuchtung, einem neuen Anstrich und einem hellgefliesten Boden wird die Kirche voraussichtlich im August wiedereröffnet.
Dass Franziska Feldmann auch in Zukunft wieder ähnliche Projekte voranbringen will, steht für sie fest. Im Rahmen der Konfirmandenfreizeiten oder der Sommerferienangebote in Apensen und Bliedersdorf etwa plane sie, das Tanzen für Kinder erneut anzubieten. Das Tanzen in der leerstehenden Liebfrauenkirche aber, bleibe, allein schon wegen der bald wieder montierten Kirchenbänke, ein einmaliges Erlebnis.

Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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