Gründerstar-Serie: Anna Christina Rau gewann vor fünf Jahren Gründerpreis
Mit kleinen Körbchen zum großen Erfolg
ab. Horneburg. Bei der Veranstaltung "Gründerstar" hatte Anna Christina Rau (40) aus Horneburg vor fünf Jahren den Gründerpreis "Familienvereinbarkeit" für ihren Webshop "kleine körbchen" gewonnen. Jetzt zieht die Unternehmerin und dreifache Mutter Resümee zu ihrem Geschäftsmodell, schöne BHs in kleinen Größen anzubieten - das sich als absolute Marktlücke entpuppte.
"Es läuft nach wie vor wunderbar", ist das Erste, was Anna Christina Rau sagt. Am Anfang habe sie gedacht, mit zehn Bestellungen pro Monat werde sie zehn Frauen glücklich machen. "Dass es so ein Erfolg wird, hätte ich nicht gedacht." Und auch nach fünf Jahren bringt ihr der Job weiterhin Spaß. "Das liegt auch an den tollen Rückmeldungen, die ich von meinen Kundinnen bekomme."
Beim Kauf eines BHs gehe es nicht allein darum, dass man "etwas anhat", so die Unternehmerin. Es sollte auch attraktiv sein. "Viele Kundinnen freuen sich über die Modelle und schreiben mir, dass sie sich endlich wieder als Frau fühlen."
Denn dass es mit einer Größe zwischen A und AAA nicht leicht ist, etwas Schönes in den gängigen Geschäften zu finden, war die Initialzündung für Anna Christina Raus Geschäftsidee: Sie selbst kennt die verzweifelte Suche als AAA-Trägerin aus eigener Erfahrung. "In den Läden gibt es oft nur ein einziges Modell. Bei mir gibt es gleich mehrere Modelle in unterschiedlichen Farben."
Viele Hersteller würden bei kleinen Körbchengrößen den gesamten BH verkleinern. "Das passt oft nicht, denn auch Frauen mit einer kleinen Körbchengröße haben meistens den Brustkorb einer Erwachsenen und nicht den einer Teenagerin." Das werde oft nicht berücksichtigt.
Wie viele Bestellungen pro Monat bei ihr eingehen, möchte die Unternehmerin nicht verraten. Das Angebot in ihrem Webshop allerdings ist umfangreich: Anna Christina Rau bietet zwischen 300 und 350 verschiedene Modelle an, seit einiger Zeit auch die Bikini- und Bademode dreier Hersteller. "Wenn ich die unterschiedlichen Größen mit einrechne, komme ich auf rund 1.000 Artikel."
Im Sortiment hat Anna Christina Rau Firmen wie Inaska, Aikyou oder Eberjey, aus Deutschland, England, den USA oder Holland. Einige produzieren bereits nachhaltig, bieten beispielsweise Biobaumwolle an. "Bei den Herstellern ist dieses Thema mehr angekommen als bei vielen Kundinnen", erzählt Anna Christina Rau. Das liege wohl daran, dass viele Kundinnen dankbar seien, dass es bei "kleine körbchen" so eine Auswahl gebe.
Vor einem halben Jahr hat sie das Shopsystem auf ihrer Homepage umgestellt, denn "mobil ist ganz wichtig geworden, wesentlich mehr, als ich es mir am Anfang vorgestellt hatte." Das neue Shopsystem sei einfach zu bedienen. Dabei kommt der Horneburgerin zugute, dass sie als Ingenieurin für Medientechnik alles selbst programmieren kann. "Jede noch so kleine Änderung über eine Agentur laufen lassen zu müssen, würde ziemlich teuer werden", sagt sie.
Anna Christina Raus neuster Coup ist eine Kooperation mit einem französischen Hersteller: Mit ihm gemeinsam entwickelt sie wattierte Schalen, die sich in BHs ohne Wattierung einlegen lassen. In vier Wochen, so schätzt sie, soll das Projekt abgeschlossen werden.
Derzeit arbeitet die Mutter einer elf- und achtjährigen Tochter sowie eines vierjährigen Sohnes überwiegend vormittags. "Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf habe ich ja damals den Gründerpreis bekommen. Ich möchte neben meinem Job noch viel Zeit für meine Kinder haben."
An Ideen für die Zukunft mangele es ihr nicht, sagt Anna Christina Rau: "Mein Traum wäre, eines Tages eine eigene Kollektion zu entwerfen."
• www.kleine-koerbchen.de
• Übrigens: Wer sich bewerben will, hat in diesem Jahr noch die Chance. Die Bewerbungsfrist für den "Gründerstar" endet am 15. August. Alle Infos unter www.stader-gruendungsnetzwerk.de.
Redakteur:Alexandra Bisping |
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