Baden ist hier (noch) illegal
Naherholung als Nachnutzung des Nottensdorfer Baggersees angestrebt
jab. Nottensdorf. Der Baggersee in Nottensdorf-Schragenberg sorgt immer wieder für Ärger: Bewohner beschweren sich über den Lärm und die Hinterlassenschaften der Besucher. Auch zugeparkte Straßen sind ihnen ein Dorn im Auge. Dass das Gelände, das sich im Besitz der Firma Bunte befindet, so großen Zulauf erhält, verwundert. Denn auf dem Privatgrundstück ist der Zutritt verboten. Nun soll sich Bunte gewehrt haben.
Schon oftmals musste die Polizei vor Ort eingreifen, Prügeleien schlichten und Partys auflösen. Trotz der aufgestellten Zäune kommen immer wieder Badefreunde und Feierwütige an den Strand. An gut besuchten Tagen hat die Polizei die Besucherzahl auf rund 200 Personen geschätzt, so Polizei-Pressesprecher Rainer Bohmbach. Er sieht das Verhalten sehr kritisch: "Da es sich um ein Privatgrundstück handelt, begehen die Besucher mindestens Hausfriedensbruch." Da dafür sogar die Zäune niedergetrampelt werden, komme noch Sachbeschädigung hinzu.
Auch die Hinterlassenschaften der "Gäste" sorgen für Ärger. Um sie muss sich der Besitzer, die Firma Bunte, kümmern. In den sozialen Netzwerken ging in den vergangenen Tagen das Gerücht herum, dass die Firma sogar Gülle auf dem Gelände ausgekippt haben soll, um fremde Personen fernzuhalten. Anwohner und Spaziergänger beschwerten sich über den Gestank. Auf WOCHENBLATT-Anfrage reagierte Firma Bunte allerdings nicht. Der Polizei sei dazu nichts bekannt, so Bohmbach.
Dass aus dem Gelände des Baggersees, das sich nach der ausgelaufenen Sandabbaugenehmigung nun in der Renaturierung befindet, doch noch ein öffentlich zugängliches Naherholungsgebiet wird, dafür setzen sich die engagierten Menschen der Dorfentwicklung Nottensdorf-Bliedersdorf ein. Hier entwickeln die Beteiligten ein Konzept für die Nachnutzung der Flächen. Sie wünschen sich eine Verknüpfung von Naturschutz und Naherholung. Auch eine öffentliche Badestelle gehört zur Planung. Dabei legen sie auch großen Wert auf die Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden wie dem NABU.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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