Ortskernsanierung: Das Thema Parkplätze bewegt die Horneburger
lt. Horneburg. Mit so viel Andrang hatten die Veranstalter nicht gerechnet: Zur Informationsveranstaltung anlässlich der geplanten Ortskernsanierung in Horneburg kamen rund 150 Bürger in die neue Mensa der Oberschule Horneburg. Schnell mussten noch zusätzliche Sitzplätze bereit gestellt werden.
Ein Thema schien die Bürger besonders zu beschäftigen: die Parkplatzsituation in der Langen Straße. Weil nach der Umgestaltung der Ortsmitte ca. drei Stellplätze weniger zur Verfügung stehen würden als jetzt, gingen vor allem die Geschäftstreibenden auf die Barrikaden.
"Es ist schön, wenn sich optisch etwas tut, aber jeder hat ein Auto und der Verkehr wird künftig noch zunehmen", gab Wilhelm Prigge, Vorstandsmitglied der Volksbank Geest, zu bedenken. Weniger Parkplätze als bisher würden einen Nachteil für die Geschäftsleute bedeuten.
In diesem Zusammenhang wurde auch die Frage laut, warum in der Lenkungsgruppe, die sich mit der Ortskernsanierung beschäftigt, niemand aus der Wirtschaft vertreten sei.
Auf Skepsis stieß zudem die Absicht, die Verkehrsführung in der Langen Straße zu ändern. So sollen Autos künftig aus der Straße "Burggraben" sowohl nach rechts in Richtung Kirche als auch nach links abbiegen können. In beide Richtungen gilt die Einbahnstraßenregelung. Das hätte zur Folge, dass man mit dem Auto mit einer Fahrt nicht mehr alle Geschäfte in der Langen Straße erreichen könnte, sondern sich für eine Richtung entscheiden müsste, so eine Stimme aus dem Publikum.
Eine Mutter wies darauf hin, dass man die Kinder bei den Planungen nicht vergessen sollte. In der ganzen Langen Straße sei kein einziges Spielgerät zu sehen gewesen, dabei solle Horneburg doch auch für junge Familien attraktiv sein.
Die Gestaltung der "neuen Mitte" rund um den Platz "Am Sande" fand ein Bürger "einfallslos". Außer, dass dort Tische und Stühle der Bäckerei aufgestellt seien, sei dort fast nichts Neues zu sehen.
Der mit den Planungen beauftragte Garten- und Landschaftsbauer Felix Holzapfel-Herziger vom Hamburger Büro "Landschaftsarchitektur+" verwies u.a. auf das Stadtmodell, das auf dem Platz aufgestellt werden soll sowie auf geplante Verweilmöglichkeiten in Form von Bänken und Bäumen.
Holzapfel-Herziger stellte außerdem die Idee für ein neues Beleuchtungskonzept in der Langen Straße vor. Künftig könnten moderne Lampen an einem mittig über der Straße gespannten Kabel von oben herunter leuchten. Laternenpfähle wären damit überflüssig.
Um den Verkehr im Ort zu bremsen, soll voraussichtlich bereits diesen Sommer mit dem Bau eines Kreisels in Höhe des Netto-Marktes begonnen werden. Außerdem wird eine neue Straße gebaut. In Höhe des Optikers soll die Kurze Straße von der Langen Straße zur Straße "Am Marktplatz" führen, damit der Verkehr nicht über den neuen Platz fließen muss.
Auch über das mögliche Straßenpflaster, die Optik der neuen Bänke sowie die Pflanzung von Bäumen wurde gesprochen. Holzapfel-Herziger favorisiert aufgerauhten Klinkerbelag sowie Blumeneschen am Straßenrand. Ein spezielles System soll verhindern, dass die Wurzeln den Straßenbelag beschädigen.
Ob die Baulücke an der Langen Straße/Ecke Burggraben mit einem neuen Gebäude städtebaulich attraktiv gestaltet oder in eine freie Fläche mitten im Ort integriert werden soll, bleibt abzuwarten. Während die Mehrheit der Lenkungsgruppe die bebaute Variante bevorzugt, gab es Stimmen aus dem Publikum, die an der Stelle lieber einen Marktplatz für Veranstaltungen und zum Parken hätten.
Alle Anregungen sollen aufgenommen und diskutiert werden, so Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Detje. Jeder Bürger könne sich jederzeit im Rathaus über den Planungsstand und die Arbeit der Lenkungsgruppe informieren.
Nähere Infos gibt es auch bei Kristiane Dammann-Doench unter Tel. 0421 - 3290184 sowie unter 0172 - 4116710
Redakteur:Lena Stehr |
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