Nachhaltiges Engagement
Studentin baut Insektenhotels für ihre Heimat Nottensdorf
jab. Nottensdorf. Insektenhotels sind derzeit ein nachhaltiger und absolut angesagter Trend. Das zeigten die Rückmeldungen, die nach dem Bericht über Biologin Barbara Drewes im WOCHENBLATT in der Redaktion eingingen. Sogar auf dem Gelände des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wurden kürzlich zwei Insektenhotels aufgestellt. In Nottensdorf sorgt derzeit Milena Menzel (21) dafür, dass Insekten in ihrer Gemeinde ein Zuhause finden. Für ihr Engagement erhält die Studentin der Bioverfahrenstechnik an der Technischen Universität Hamburg-Harburg sogar Unterstützung aus dem Rat und der Gemeinde.
Etwas Nachhaltiges für den Ort schaffen
Milena hat in diesem Semester das Seminar "Nachhaltiges Engagement" belegt. "Wir können uns entweder in einer Organisation einbringen oder uns selbst ein Projekt ausdenken", erklärt sie. Ihr sei aber relativ schnell klar gewesen, dass sie nicht einfach nur irgendwo arbeiten möchte. "Ich wollte etwas Nachhaltiges für meinen Ort schaffen, damit hier auch in Zukunft Mensch und Tier genauso gern leben wie ich", sagt sie. Nach und nach verfestigte sich schließlich die Idee, Insektenhotels zu bauen und aufzustellen. Doch da war ein kleines Problem: Die Materialkosten für ein Insektenhotel betragen rund 100 Euro, je nach Größe und Ausstattung. Finanzielle Hilfe von der Uni gab es keine.
Eine Idee, die sehr gut ankommt
Aus diesem Grund wandte sich die Studentin mit einem Antrag an die Gemeinde und bat um finanzielle Unterstützung. "Ich war überrascht, als der Antrag im Rat aufgenommen wurde", sagt sie. Ihr Anliegen trug sie dort in einer Präsentation vor - und erhielt die einstimmige Zusage auf 500 Euro für ihr Projekt. Doch damit nicht genug. Weitere 100 Euro erhielt sie durch die SPD-Fraktion.
Um noch mehr Geld zu sparen und letztendlich mehr Geld für die Hotels zur Verfügung zu haben, wandte sie sich an einen Holzverarbeitungsbetrieb, bei dem sie früher ein Praktikum absolviert hatte. Hier bat sie um Holzverschnitte, die ohnehin kaum Verwendung finden. "Auch unser Bürgermeister und ein Obstbauer beteiligen sich mit Holzspenden", sagt Milena. Bisher musste sie daher kaum Geld ausgeben. Dadurch kann sie mehr Hotels bauen und sie dann auch gut bestücken. Ist am Ende noch etwas Geld übrig, sollen auch noch Schilder für die Insektenhotels aufgestellt werden, die das Projekt erklären.
Beratung ist das A und O
Da beim Bau eines Insektenhotel viel schiefgehen kann, hat sich Milena mit einer Mitarbeiterin des NABU ausgetauscht. Schließlich soll das neue Zuhause von den Insekten, vorzugsweise Wildbienen, auch angenommen werden. Als Material sollen Holz, Reet und Bambus dienen. Auch mögliche Standorte in Nottensdorf haben die beiden durchgesprochen. Damit auch für ausreichend Nahrung gesorgt ist, sollen zusätzlich passende Blühpflanzen ausgesät werden.
Bisher konnte Milena - mit etwas Unterstützung durch ihren Vater - die Grundgerüste der Insektenhotels bauen. Bald sollen sie dann an ihren Standorten aufgestellt und vor Ort bestückt werden. Geplant sind die Standorte u.a. am neu gestalteten Wanderweg zwischen Bliedersdorf und Nottensdorf und beim Seniorenheim.
Milena freut sich schon darauf, wenn die Insektenhotels endlich fertig an ihren Standorten stehen. Sie hofft, dass sie auch von den Insekten gut angenommen werden und die Hotels lange halten.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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