"Methusalems" Horneburg für den guten Zweck
Versteigerung auf dem Weihnachtsmarkt
Eine Benefiz-Versteigerung auf dem Horneburger Weihnachtsmarkt, geleitet von den beiden Bürgermeistern Jörk Philippsen und Knut Willenbockel – das hat es noch nie gegeben im beschaulichen Horneburg. Das Objekt der Begierde war ein Gemälde, das die Liebfrauenkirche zeigt. Das Bild war ein Gemeinschaftsprojekt der „Methusalems“ mit Bewohnerinnen des Horneburger Seniorenhauses. Die Besonderheit dabei: Der Entwurf wurde von der überregional bekannten Daudiecker Künstlerin Christa Donatius erstellt. Mit Freude und großem Eifer waren die Seniorenhaus- Bewohnerinnen unter Anleitung der „Methusalem“-Hobbymalerinnen bei der Sache. Als das fertige Kunstwerk im Seniorenhaus dann zur Begutachtung vorgestellt wurde, fand es Bewunderung und Erstaunen darüber, welche Kreativität im hohen Alter noch möglich ist.
Natürlich hatten die Beteiligten auch eine Vorstellung, wofür der Erlös der Versteigerung genutzt werden sollte: Da die beteiligten Seniorinnen der Kriegsgeneration angehören, sind ihnen die Ängste, der Verlust geliebter Menschen und Dinge sowie Flucht und Ankunft in der Fremde tief ins Gedächtnis geprägt und wecken Mitgefühl für die heute von Kriegsereignissen traumatisierten Kinder, die bei uns Schutz suchen. Da Sprache der Schlüssel zur Teilnahme am sozialen Leben in der Gemeinde ist, soll der Erlös der Integrationsarbeit des Mehrgenerationen-Hauses zugutekommen. Die Aufregung der „Methusalems“ war bei der Versteigerung deshalb groß, und als dann die Finger in die Höhe gingen, immer mehr Zwei-Euro-Münzen im Sammelbeutel klimperten, stieg die Spannung. Samtgemeinde-Bürgermeister Knut Willenbockel ließ es sich nicht nehmen, das Bild ins rechte Licht zu halten, um die Horneburger zum Bieten zu animieren. Bald übernahmen die anwesenden Kinder begeistert das Mikrofon, um den Bürgermeister zu entlasten, der mit beiden Händen das Bild in die Höhe hielt. Inzwischen lief der Fleckenbürgermeister Jörk Philippsen erfolgreich, mit dem Sammelbeutel durch die Menge.
Gegen Ende der Aktion tat sich dann der „Weihnachtsmann“, alias Arthur Rudat, als eifrigster Bieter hervor und erhielt endlich den ersehnten Zuschlag. Er stieg zu den Bürgermeistern auf die Bühne, um das Bild in Empfang zu nehmen, doch er übergab das begehrte Kunstobjekt dem Bürgermeister als Schmuckstück für das Rathaus. Der Inhalt des Sammelbeutels betrug 363,50 Euro, aufgestockt um weitere 50,50 Euro als nachträgliche Spende, ergab es eine Summe von 414 Euro für die Sprach- und Integrationsarbeit des Horneburger Mehrgenerationenhauses.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.