Agathenburg ist ein Jahr lang dicht
Vollsperrung der B73 bedroht Existenzen

Die Maschinen zur Asphaltentsorgung sind im Einsatz
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sla. Agathenburg. Ein Frisör, eine Karateschule, ein Spielwaren- und Bastelgeschäft, Heilpraktiker, ein asiatisches Restaurant, ein Hofladen und ein Malereibetrieb - sie alle und einige mehr sind von der Sperrung der B73 in Agathenburg nicht nur betroffen, sondern ihre Existenzen sind gefährdet.
"Wir haben gegen Lockdown, Corona und etliche andere Krisen gekämpft und überlebt - und jetzt die Vollsperrung der B73 für ein Jahr", steht auf einem Schild an der Tür von dem Geschäft von Tanja Goly. "Daher haben wir jetzt nur noch vormittags von 9 bis 12 Uhr geöffnet", sagt sie. Auch ihre Karateschule sei betroffen. "Was sollen jetzt vor allem unsere behinderten Schüler machen, die uns zu Fuß nicht erreichen können?".

Der alte Asphalt wird bereits abgetragen

Von der Sperrung habe sie erst einige Tage nach der Veranstaltung für Anlieger an der Tankstelle erfahren. Auch Silvia Dworacek von der "Lunchbox" ist sauer. Sie beliefert u. a. mit ihrem Imbissbetrieb seit vier Jahren auch etliche Senioren in der Umgebung. Von der geplanten Baustelle vor ihrer Ladentür habe sie erst von Gästen erfahren. Ein Anschreiben von der zuständigen Landesbehörde habe sie nie bekommen, erzählt sie im WOCHENBLATT-Gespräch. Inzwischen habe sie bei der zuständigen Landesbehörde angerufen, die ihr mitteilte, dass die Maßnahme rechtlich in Ordnung sei - und schließlich könnten die Leute ja auch zu Fuß zu ihr kommen. "Die machen es sich sehr einfach. Ich fühle mich im Stich gelassen", so Dworacek. "Ich weiß nicht, was werden soll, wenn ich keine Einnahmen habe. Dann ist meine Existenz bedroht und ich muss meinen Betrieb schließen."

Wie berichtet, wird die B73 in vier Bauabschnitten insgesamt ein Jahr gesperrt werden.
Friedericke Wöbse von der Landesbehörde Straßenbau in Stade räumt Fehler bei der Kommunikation mit sehr kurzfristiger Einladung zur Zoom-Veranstaltung am 7. Juli ein. Man habe auf die Information über die Presse und Handzettel von der ausführenden Firma gesetzt. Der Anliegerverkehr sei von der einjährigen Sperrung jeweils nur für einige Wochen eingeschränkt betroffen. Zeitweise Sperrungen von Zufahrten seien aber unvermeidbar, teilt Friedericke Wöbse auf WOCHENBLATT-Nachfrage mit. Sonderlösungen für Anlieger seien während der Bauzeit in direkter Kommunikation mit dem ausführenden Unternehmen möglich. Allerdings fand Norman Goly von "Boolicar" hier wenig Gehör am Mittwochmorgen - und am Mittwochmittag war bei der WOCHENBLATT-Recherche niemand am Container anzutreffen. Obgleich wöchentliche Baubesprechungen mit möglicher Bürgersprechstunde immer Mittwoch, um 11 Uhr, am Baubüro vor Ort angeblich stattfinden sollen.

Redakteur:

Susanne Laudien aus Buxtehude

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