Einmalige Erfindung: Puppenspieler präsentiert erstmals sein selbstgebautes Schloss im Horneburger Schlosspark
Wenn's im Schloss regnet oder schneit
sla. Horneburg. "Willkommen und hereinspaziert beim Puppenspiel in meinem Schloss", lud Mario Di Menco am vergangenen Freitag Kinder und Eltern in sein neues Schloss ein, das passenderweise im Horneburger Schlosspark aufgebaut wurde. Eine Weltpremiere. Denn erstmals führte der Gnarrenburger Puppenspieler das beliebte Stück "Kasper und Seppel zu Besuch bei Hui Buh" nicht in einem Zelt, sondern in einem mobilen Schloss auf. Das beeindruckende Theater zum Zusammenklappen hat Di Menco monatelang mit Freunden selber gebaut und von einem Graffiti-Künstler bemalen lassen. "Kindlich, aber nicht kitschig", betont der 45-jährige Puppenspieler. Als das Schloss fertig war, kam Corona und es wurde seitdem nicht bespielt.
Das Besondere an dem Schloss, das Platz für 100 Besucher bietet: Es ist beheizt, klimatisiert, zur Begrüßung gibt es Nebelschwaden und Seifenblasen werden in die Luft gepustet und jeweils passend zum gespielten Stück kann es sogar regnen oder schneien, schwärmt Di Menco voller Stolz von seiner Erfindung. "Das Schoss ist einmalig in Europa und ich habe mir das EU-Designrecht gesichert", erzählt der Puppenspieler.
Die Idee zu dem Schloss sei vor zwei Jahren bei dem Weihnachtsmarkt in Himmelpforten entstanden, als er in einem Zelt sein Kasper-Theater aufführte, erzählt Di Menco. Himmelpfortens Bürgermeister Bernd Reimers habe ihm den Gedanken nach einer festeren Spielstätte nahegebracht. Anfangs schwebte ihm ein Knusperhaus vor, das sei aber zu saisonabhängig. Dann brachte ihn eine Mutter mit ihrem Sohn im Rollstuhl auf die zündende Idee einer barrierefreien Rampe, ähnlich wie die Zugbrücke beim Schloss.
Seit zwölf Jahren ist der Gnarrenburger als Puppenspieler unterwegs, schreibt alle Stücke selber und spielt auch alle Rollen wie aktuell Kasper, Seppel, Pastor, Polizist, Ritter und drei Gespenster. Der 45-Jährige ist in einer Zirkusfamilie aufgewachsen. Seine Eltern hatten einst den großen Zirkus Corelli. Das Zirkusleben ist auch heute noch seine Welt. Mit dem Chinesischen Staatszirkus ist er zusammen mit 140 Leuten, darunter auch seine Ehefrau und sein Bruder mit Familie, in ganz Europa auf Tour. Seit vier Jahren tritt er außerdem beim XXL-Wirt in Kutenholz beim Dinner-Zirkus auf, der dort jährlich kurz vor Weihnachten stattfindet.
Erstmals wird Di Menco dieses Jahr mit seinem neuen Schloss auf dem Himmelpfortener Weihnachtsmarkt für Staunen sorgen und für die Besucher eines seiner beliebten Stücke von der Gnarrenburger Puppenbühne aufführen - und dann wird es garantiert im Schloss schneien, verspricht er.
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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