XXS-Tunnel-Bohrer für Horneburg? Zwangsstopp in der Langen Straße: Gutachter prüft Untergrund
jd. Horneburg. Der Baukran gilt schon fast als Wahrzeichen von Horneburg: Die Ortsmitte ist derzeit eine einzige Baustelle. An mehreren Stellen wird im Moment gewerkelt. Neben der Gemeinde, die die Lange Straße mitsamt des umliegenden Areals komplett neu gestaltet, gibt es verschiedene private Baumaßnahmen. Die größte davon ist die Errichtung eines Mehrfamilienhauses am Auedamm. Wo einst der Penny-Markt stand, klafft nun ein riesiges Loch in der Erde. Dort entstehen die Tiefgaragen für die 25 Wohnungen in dem Gebäudekomplex.
Mehr zu sehen ist bereits an der Kreuzung Lange Straße/Neumarktstraße: Das marode Haus, in dessen Erdgeschoss sich jahrelang ein griechisches Restaurant befand, wurde im Herbst abgerissen. Zuvor gab es ein monatelanges juristisches Tauziehen mit der einzig verbliebenen Mieterin. Nun verbirgt sich hinter dem Baugerüst der Rohbau eines elf Wohnungen umfassenden Mehrfamilienhauses.
Direkt davor wurde im Auftrag der Kommune seit Wochen gebuddelt: Mit Geldern aus der Städtebauförderung setzt Horneburg derzeit sein Programm zur Ortskernsanierung um. Allerdings muss bei den Erdarbeiten eine mehrwöchige Zwangspause eingelegt werden: Wie berichtet, drohten bei den Ausschachtungsarbeiten für die Kanalisationsrohre Hausfassaden in der Langen Straße abzusacken. Die Bauarbeiter pausieren, bis ein Gutachter eine Lösung gefunden hat.
"Als Optionen stehen der Einbau einer Spundwand oder der Einsatz eines Spezialbohrers im Raum", sagt Bauamtsleiter Roger Courtault. Den Bohrer müsse man sich wie den Bohrkopf "Trude" vorstellen, der beim Bau der vierten Elbtunnel-Röhre zum Einsatz kam - nur eben im Mini-Format. Dafür müsse nun die Beschaffenheit des Erdreichs geprüft werden: "Immerhin kann solch ein Bohrkopf bis zu sieben Tonnen wiegen", so Courtault. Und Horneburgs mooriger Untergrund habe schon so manchen Bauherrn zur Verzweiflung getrieben.
Die zuständige Baufirma hat derweil umdisponiert: "Statt unserer Tiefbau-Kolonne setzen wir nun die Pflasterer ein", erklärt Bauleiter Jörg Dammann. Derzeit ist der Bereich entlang der Volksbank an der Reihe. Die Fahrbahn hat Dammanns Truppe bereits fertig gepflastert. "Es gab schon Anrufe im Rathaus, dass die Fahrspur viel zu schmal sei", berichtet Courtault. Doch das Ganze passe: "Die Autos können seitlich ausweichen. Da ist genügend Platz."
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