Dicker Balken ist Plänen im Weg: Keller-Nutzung im Horneburger Burgmannshof wohl auch künftig nicht möglich
jd. Horneburg. Die Pläne, den Keller des Horneburger Mehrgenerationenhauses (MGH) zu nutzen, dürften wohl endgültig begraben werden. Die Grünen-Fraktion im Samtgemeinderat hatte beantragt, angesichts des gestiegenen Raumbedarfs in der Einrichtung mit ihrem vielfältigen Angebot das historische Kellergewölbe als Gruppenraum zu verwenden. Doch ein zweiter Notausgang wäre dann erforderlich. Einzig in Betracht käme dafür ein Kellerfenster, dessen Brüstung erheblich eingekürzt werden müsste. Da liegt aber das Problem - in Form eines dicken Stahlbetonbalkens, der vor vielen Jahren nachträglich eingebaut wurde.
Der Horneburger Burgmannshof, in dem sich das MGH befindet, hat bereits ein halbes Jahrtausend auf dem Buckel. Daher weiß natürlich niemand mehr, wie die Gründung des historischen Bauwerks ausgeführt wurde. Ursprünglich wurden an mehreren Stellen des Fundaments offenbar Eichenhölzer verwendet, von denen einige im Zuge von Sanierungsmaßnahmen vor etwa 30 Jahren wohl entfernt wurden. Stattdessen soll der besagte Betonbalken eingezogen worden sein.
Ein Ingenieurbüro kam bereits im vergangenen Jahr zum Ergebnis, dass der Balken nicht durchtrennt werden darf. Ansonsten wäre womöglich die Statik des Gebäudes gefährdet. Doch seitens der Politik wurde verlangt, eine zweite Expertenmeinung einzuholen. Die liegt nun ebenfalls vor und bestätigt im Prinzip das alte Gutachten, wobei die genaue Funktion des Betonbalkens weiterhin unklar ist.
Um sichere Erkenntnisse zu erhalten, müsste an der Außenmauer des Gebäudes gegraben werden. Wahrscheinlich wären kostspielige Baumaßnahmen am Fundament notwendig. Ein Aufwand, der sich nach Ansicht der Verwaltung nicht lohnt. Diese empfiehlt nun, den Antrag der Grünen auf Nutzung des Kellers abzulehnen. Stattdessen soll sich auf den Bau der langersehnten Terrasse konzentriert werden. Die Kosten dafür betragen rund 90.000 plus 20.000 Euro für die Ausstattung. Vom Land gibt es einen dicken Zuschuss in Höhe von knapp 63 Prozent.
• Der Bauausschuss befasst sich auf seiner Sitzung am heutigen Mittwoch, 2. März, um 17 Uhr im Rathaus noch einmal mit dem Thema.
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