Horneburg will mehr Bürger haben
jd. Horneburg. Fläche reicht für mindestens 150 Einfamilienhäuser: Jenseits der B 73 soll neuer Ortsteil entstehen . Der Flecken Horneburg will wachsen - und zwar gewaltig: Am westlichen Ortsrand - jenseits der B 73 - soll zwischen dem Gewerbegebiet am Viebrock-Musterhauspark und der Kreisstraße in Richtung Rüstjer Forst Platz für weit mehr als 150 Einfamilienhäuser geschaffen werden. Dieses Neubaugebiet entlang der Straße "Blumenthal" ist bereits im Flächennutzungsplan ausgewiesen: Auf der amtlichen Karte ist ein 23 Hektar großes Areal als Wohn- bzw. Mischgebiet eingezeichnet. Kürzlich erklärte Bürgermeister Hans-Jürgen Detje in öffentlicher Runde, dass das erste Haus womöglich schon 2016 gebaut wird.
"Dort liegt die Zukunft unseres Ortes" - mit dieser optimistischen Einschätzung hinsichtlich des geplanten Neubaugebietes liegt Detje sicher nicht verkehrt: Wenn die Einwohnerzahlen Horneburgs künftig steigen sollen, reicht es nicht aus, die innerörtlichen Baulücken zu schließen. Der Sprung über die Bundesstraße ist erforderlich, weil rund um den Ortskern kaum noch geeignetes Bauland vorhanden ist. Laut Detje ist es wichtig, dass auch Horneburg rechtzeitig die Voraussetzungen schafft, um von den prognostizierten Bevölkerungszuwächsen in der Metropolregion Hamburg zu profitieren.
"Alle Kommunen ringsum schaffen Bauland. Wir befinden uns in einer Konkurrenzsituation", so der Bürgermeister. Auch Horneburg müsse sich dem Wettbewerb der Gemeinden um Neubürger stellen. "Mehr Einwohner zu haben, bedeutet auch eine Stärkung der Infrastruktur und des Wirtschaftsstandortes Horneburg", so Detje: "Wir dürfen uns in ein, zwei Jahrzehnten nicht vorhalten lassen, wieder einmal die Entwicklung verschlafen zu haben."
Den immer wieder gern herangezogenen Vergleich mit der Nachbargemeinde Harsefeld will Detje allerdings so nicht gelten lassen: Zwar sei Harsefeld in den vergangenen 30 Jahren um 51 Prozent gewachsen und Horneburg lediglich um 27 Prozent, doch die Rahmenbedingungen seien anders gewesen. "Es bringt nichts, Äpfel mit Birnen zu vergleichen", meint Detje.
Wann das Neubaugebiet "Blumenthal" konkret realisiert wird, steht allerdings noch in den Sternen. Laut Bauamtsleiter Roger Courtault sind mehrere Teilabschnitte vorgesehen. Dabei kann es durchaus sein, dass erst die hinteren Bereiche erschlossen werden. "Welche Fläche zuerst in Angriff genommen wird, hängt vom Gelände und von den Gesprächen mit den Grundeigentümern ab", erklärt Cortault. Nach seiner Kenntnis werde die Kreissparkasse - das Kreditinstitut fungiert als Erschließungsträger - wohl in Kürze die ersten Kaufgespräche führen.
Fraglich ist nach WOCHENBLATT-Informationen allerdings, ob alle Eigentümer einem Verkauf zustimmen. Sollte das nicht der Fall sein, muss die Gemeinde ein "Umlegungsverfahren" durchführen. Dann kommen alle benötigten Flächen mit Grundstücken vergleichbarer Größe und Lage in einen Tauschpool. Um gleiches Recht für alle zu schaffen, muss ein Gutachter die einzelnen Grundstücke bewerten. "Sollte dieses Verfahren erforderlich werden, dann kann sich der erste Spatenstich im Neubaugebiet durchaus noch verzögern"; so Courtault.
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