Wohin mit dem Horneburger Wochenmarkt?
jd. Horneburg. Nicht alle Marktbeschicker wollen umziehen. Die zur Diskussion stehende Verlegung des Wochenmarkt-Standortes in Horneburg wird offenbar gar nicht von allen Marktbeschickern gewünscht: Kürzlich hatte die SPD-Fraktion das Thema in der Bauausschuss-Sitzung aufs Tapet gebracht. Dort erklärten die Sozialdemokraten, dass die Verlegung des Wochenmarktes auf die Fläche zwischen Marktkauf und dem geplanten Rossmann-Drogeriemarkt "einhellig" von den Händlern gewünscht werde. Als sich das WOCHENBLATT vor Ort umhörte, war bei mehreren Marktleuten jedoch keinesfalls die Rede von einer Verlegung. Sie wollen ihre Stände möglichst weiter am bisherigen Platz aufstellen.
"Ich war beim Gespräch mit den SPD-Leuten dabei", sagt ein Händler, der anonym bleiben möchte: "Dabei habe ich deutlich zum Ausdruck gebracht, dass der jetzige Standort für mich ideal sei." Er fürchte nicht, wie von der SPD dargestellt, hinter dem Drogeriemarkt übersehen zu werden und daher auf Spontankäufer verzichten zu müssen. Egal, ob zuvor Einkäufe bei Marktkauf getätigt würden oder nicht: Fast alle Kunden kämen gezielt zum Wochenmarkt, um sich dort mit frischen Produkten einzudecken.
Sein Kollege vom benachbarten Stand teilt diese Einschätzung: "Wir haben fast ausschließlich Stammkunden und die kommen auch hierher, wenn irgendwann einmal direkt neben dem Wochenmarkt die Rossmann-Filiale errichtet wird." Etwas in Sorge sind die Marktleute allerdings bei einem Punkt: Wenn die Bauarbeiten für die Drogerie losgehen, ist wahrscheinlich ein befristeter Umzug erforderlich. Die Händler hoffen, dass sie dann nicht in irgendeiner schlecht erreichbaren Ecke landen.
Doch diese Befürchtung scheint unbegründet: Bürgermeister Hans-Jürgen Detje (CDU) hat erst kürzlich betont, dass eine einvernehmliche Lösung mit den Marktbeschickern angestrebt werde. Schließlich sei der Wochenmarkt ein "wichtiges und belebendes Element" für Horneburg. Kritik einiger Bürger am ausgewählten Standort für den Drogeriemarkt lässt er nicht gelten: "Wir hätten keinen Betreiber gefunden, der eine Filiale in der Langen Straße eröffnen würde. Dort wären die Verkaufsflächen viel zu klein."
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