Jesteburg: Sambiahilfe sammelt für Klinik
383,04 Euro für den Containerstandplatz

Gunnar Zemke und Dr. Werner Huber vor einer der vollen Garagen, in denen Klinikinventar zwischengelagert wird | Foto: Sambia-Förderverein
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  • Gunnar Zemke und Dr. Werner Huber vor einer der vollen Garagen, in denen Klinikinventar zwischengelagert wird
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Geradezu schockiert hielt Dr. Werner Huber, Vorsitzender des Sambia-Fördervereins, den Gebührenbescheid in der Hand. 383,04 Euro muss der Verein für das Aufstellen eines 20-Fuß-Seecontainers vor dem Haus Moorweg 8 an die Gemeinde bezahlen, in dem Hilfsgüter für Sambia gesammelt werden sollen.

"25 Euro hätte ich ja noch verstanden", sagt Huber, der schon seit vielen Jahren Hilfstransporte nach Afrika organisiert. Aber diese Summe sei ihm unverständlich. "Früher war das eine Kleinigkeit, heute ist ein Riesenverwaltungsakt daraus geworden." Immerhin habe er nun eine zweiseitige Stellgenehmigung, einschließlich Aufklärung über Klagemöglichkeiten gegen den Bescheid und elektronischer Signatur. "Ich kann das nicht verstehen", sagt der Mediziner im Ruhestand, der zuletzt eine Hausarztpraxis in Bendestorf betrieben hatte, damit man im Dorf versorgt sei.

Tatsächlich gilt seit März 2016 in Jesteburg die „Satzung über Erlaubnisse für Sondernutzungen an Gemeindestraßen und Ortsdurchfahrten in der Samtgemeinde Jesteburg“ mit dem entsprechenden Gebührentarif, die 2015 vom Rat beschlossen worden ist, erklärte Gemeindesprecher Stefan Ahrens. Die Gebühr errechne sich aus der beanspruchten Fläche und der Dauer der Nutzung. Man schätze den Verein sehr, doch könne man nicht anders handeln. Ahrens: "Von der Satzung abweichende, geringere Gebühren für gemeinnützige Vereine oder Hilfsorganisationen müssten explizit in der Satzung verankert werden. Diese Satzungsänderung müsste per politischem Beschluss vollzogen werden."

Weil das ehrenamtliche Engagement des Sambia-Fördervereins sehr geschätzt werde, habe man dem Verein eine alternative, kostenfreie Fläche in der Nähe der Oberschule angeboten, doch das habe der Verein abgelehnt. "Der Container steht hier, um beladen zu werden", erklärt Dr. Huber. Weil es um schwere Güter wie zwei Sonografiegeräte mit je zirka 100 Kilogramm, einen gynäkologischen Stuhl mit deutlich mehr als 100 Kilogramm, Krankenhausbetten, Liegen, Tische, Stahlschränke und zirka 70 Stühle gehe, sei es unbedingt nötig, ihn in der Nähe der Garagen Moorweg 9b und 13 aufzustellen, um die Wege kurzzuhalten. Dr. Huber: "Um jedes Teil sind wir froh, wenn es an Ort und Stelle ist. Es ist für uns nicht vorstellbar, dies alles bis zur Schule zu transportieren. Da müssen wir in den sauren Apfel beißen und zahlen. Sonst würde uns keiner mehr helfen."

Die medizinischen Güter sind für eine neu vom Sambia-Hilfsverein gebaute Entbindungsklinik in der sambischen Stadt Livingstone gedacht. In Sambia gibt es einen dramatischen Mangel an Krankenhäusern und eine sehr hohe Kinder- und Müttersterblichkeit, berichtet Dr. Huber. Deshalb haben er und seine Mitstreiter in den Krankenhäusern Buchholz, Winsen, der Waldklinik Jesteburg und verschiedenen Arztpraxen sogar aus Süddeutschland medizinische Geräte und Ausstattung gesammelt, die in dem neuen Livingstoner Krankenhaus dringend gebraucht werden.

Der fast neue Container wurde dem Verein kostenlos von einer Spedition zur Verfügung gestellt, bei der Beschaffung der Geräte half unter anderem der Lions Club Jesteburg. Im September wird eine 7. Klasse der Oberschule Jesteburg den Container mit passenden Motiven zur Hilfsaktion bemalen. Während der Beladung wird es am Samstag, 14. September, von 10 bis 12 Uhr einen "Tag der offenen Containertür" geben, an dem alle Jesteburger den Inhalt bestaunen und mehr über das Projekt erfahren können.

Dr. Werner Huber und seine Ehefrau Hannelore helfen mit dem Sambia-Förderverein schon seit vielen Jahren den Menschen, vor allem Frauen und Kindern in Sambia:

Ein Krankenhaus für Livingstone
Viel mehr als "Kaba für die Kinder"
Das Porträt: „Plötzlich wieder der Dorfarzt!“ - Dr. Werner Huber veröffentlicht Buch über seine Zeit in Bendestorf / 2016 geht er in den Ruhestand - endgültig
Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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