"Als Kinder spielten wir Eidig und Gendarm"
Hanstedter Claus-Peter Lieckfeld veröffentlicht Roman.
mum. Hanstedt Wildschütz Hans Eidig war die Hoffnung der einfachen Bauern, denen das Wild der adligen Jagdherren die Äcker plünderte. Als man ihn für vogelfrei erklärte - und damit den großen Jäger selbst zum Abschuss frei gab - verließ er seine Heimat.
Hans Eidig wurde 1804 in Klein-Klecken geboren. Als Förstersohn war er mit Wald und Wild vertraut und rebellierte schon früh gegen die herrschaftlichen Jagdgesellschaften, die zum Zeitvertreib und Vergnügen auf Jagd gingen und keine Rücksicht nahmen auf die verarmte Bevölkerung. Eidig missachtete die herrschaftlichen Einschränkungen und Verbote und wurde somit zum Wildschütz in der Lüneburger Heide, dem Sachsenwald und in den Elbauen um Winsen. Er verschenkte das Wildbret an die hungernde Bevölkerung und wurde schließlich selbst gejagt, versteckt, verraten und verhaftet. Die damalige Regierung bot dem Volkshelden eine beträchtliche Summe Geld, wenn er denn nur die Region verließe. Eidig nahm das Angebot an und wanderte nach Amerika aus. Kurz nach seiner Ankunft verstarb er um 1835 in New York unter unbekannten Umständen.
Claus-Peter Lieckfeld (70) legt diese Woche einen großen und fulminanten Abenteuer-Roman vor, der die Geschichte Eidigs fortsetzt. Präzise Naturkenntnis und historisches Wissen verknüpft er zu einer hoch spannenden Lektüre, die von der Jagd handelt, von den Tieren im Wald, auf den Wiesen und der Heide. Der Roman war Lieckfeld eine Herzensangelegenheit. "Als Kinder spielten wir in meinem Heimatdorf Hanstedt nicht Räuber und Gendarm, sondern Eidig und Gendarm. Und Rebell wollte ich auch immer sein."
• Claus-Peter Lieckfeld, "Die Flucht des großen Jägers - Über das Meer in ein neues Land" (ISBN 978-3-96194-0053-0) kostet 16 Euro und ist im KJM Buchverlag erschienen.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.