Jesteburg: 44.000 Euro für das Kirchendach
Alte Balken sind angefault

Peter Börke und Pastorin Isabell Hoppe vor der klassizistischen St.-Martins-Kirche | Foto: pöp
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Schöne Bescherung: Bei der alle vier Jahre stattfindenden Sichtung der kirchlichen Gebäude durch das kirchliche Amt für Bau- und Kunstpflege fiel die St.-Martins-Kirche durch. Fachleute des Kirchenkreises entdeckten im Sommer 2023 Fäulnis im Dachstuhlgebälk direkt unter dem östlichen Dachkreuz. 44.000 Euro soll die Reparatur kosten, die Hälfte davon muss die Gemeinde aufbringen.

Die St.-Martins-Kirche gilt als eine ganz besondere ihrer Art: Der klassizistische Sakralbau aus dem Jahr 1842 sieht ganz anders aus, als die in der Region üblichen Feldsteinkirchen. "Sie ist eine der letzten gut erhaltenen Werke des bekannten Kirchenarchitekten Friedrich Hellner", erklärt Pastorin Isabell Hoppe. "Das ist schon eine sehr schöne Kirche."

Durch einen Schaden an den Dachpfannen war unbemerkt in den vergangenen Jahren oder sogar Jahrzehnten von außen Feuchtigkeit in die alten Balken gedrungen. Die sind nun von Fäulnis und teilweise von Schimmel befallen, müssen dringend erneuert werden. Bei der Untersuchung stellte sich auch heraus, dass an der nördlichen Dachseite noch weitere Schäden entstanden sind: Der Dachabschluss hängt durch, die Dachpfannen sehen aus wie in Unordnung geraten, sind teilweise abgerutscht.

Besondere Schwierigkeit: An der Ostseite der Kirche kann wegen einer Geländestufe zum angrenzenden Friedhof kein Hubwagen sicher platziert werden. Deshalb muss ein teures Gerüst her. Und: Die Pfannen sind nicht wie heutzutage üblich auf den Dachlatten verlegt, sondern mit Zementverstrich. Sie müssen vorsichtig entfernt, von Mörtel befreit und wenn möglich wiederverwendet werden.

Wenn man eine entfernt, drohen möglicherweise andere abzurutschen. "Das ist auch der Grund, warum einige Zimmereibetriebe die Reparatur nicht übernehmen konnten", erklärt Peter Börke, Mitglied im Kirchenvorstand und Baubeauftragter der St.-Martins-Gemeinde. Der Kirchenkreis hat in der Zwischenzeit aber einen Spezialbetrieb gefunden, der mit dieser heute nicht mehr üblichen Dachdeckung reparieren kann.

Der Kostenvoranschlag: 44.000 Euro. Davon trägt der Kirchenkreis die Hälfte, die andere Hälfte muss die Gemeinde aufbringen, so Börke. Er und Pastorin Hoppe hoffen nun auf freiwillige Kirchgeld-Spenden zu diesem Zweck. "Gespendetes Geld bleibt definitiv in unserer Gemeinde und kommt in diesem Jahr komplett der Dachsanierung zugute", erklärt Pastorin Hoppe. Dass Kirchengemeinden einmal jährlich zu Spenden aufrufen, ist üblich. In Jesteburg wurde so schon die Sanierung der Orgel und eine halbe Diakon-Stelle für drei Jahre finanziert.

"Zum Glück zeigten sich die Jesteburger immer großzügig, wenn es nötig war, und so haben wir auch jetzt Hoffnung, die Reparatur stemmen zu können", erinnert sich Peter Börke. Und was passiert, wenn das Geld nicht zusammenkommt? "Dann zahlt zunächst der Kirchenkreis die Handwerkerrechnung und stundet uns die fehlende Summe. Wir müssen das dann so zurückzahlen, wie wir können", erläutert er. "Andere Projekte, wie zum Beispiel die langfristig geplante Sanierung des Gemeindehauses, müssen dann warten." Denn die Dachreparatur müsse ja auf jeden Fall gemacht werden.

Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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