Das Schweigen der Schützen - Trotz Ankündigung des Vorstands ist auf dem neuen Festhallen-Grundstück noch nichts geschehen
mum. Jesteburg. „Jahrelang verhinderten die Jesteburger Schützen, dass auf dem Festhallen-Grundstück etwas entstehen kann“, sagt ein WOCHENBLATT-Leser. Jetzt hätten sie von der Gemeinde einen Mega-Kredit in Höhe von 1.527.500 Millionen Euro erhalten, um sich einen neuen Schießstand mit Festhalle zwischen Hacienda-Restaurant und VfL-Sportplatz zu bauen und nun geschehe weiterhin nichts. Warum eigentlich? Eine gute Frage. Doch Lust auf ein Interview haben der Vorstand um Schützen-Präsident Torsten Lange, sein Vize Sven Hatesuer und Schriftführer Norbert Viedt nicht - trotz mehrfacher Nachfrage.
Vor dem Schützenfest Anfang Juni teilte Viedt mit: „Wir sind zu sehr eingebunden. Zu den Fragen können wir erst später Stellung nehmen.“ Weitere Interview-Anfragen folgten unmittelbar nach dem Schützenfest und zuletzt Ende Juni. Immerhin sah sich Viedt schließlich in der Lage, das Schweigen der Schützen etwas konkreter zu begründen: „Der Schützenverein ist derzeit noch mit den Einzelheiten der Ausschreibungen befasst und muss hier unter Rücksichtnahme der öffentlichen Interessen sorgsam vorgehen. Hätten die Bauarbeiten schon begonnen, wäre der Festplatz für uns zum Schützenfest nicht nutzbar gewesen. Unser aktuelles Ziel ist es, im Juli mit den Arbeiten zu beginnen, damit in 2016 unsere neue Anlage für die Öffentlichkeit und uns nutzbar ist. Wir bauen ja nun kein Einfamilienhaus. Im Schützenverein sind Menschen aktiv, die im Rahmen ihrer Möglichkeit bestrebt sind, ihr Ehrenamt so gut wie möglich auszufüllen. Was uns nach der Meinung unserer Mitglieder wohl auch ganz gut gelingt.“
Unter anderem wurde der Schützen-Vorstand gefragt, ob es aufgrund der Verzögerung zu einer Kostensteigerung kommt. Eine Antwort blieb aus. Wie berichtet, musste die Gemeinde zudem die Kosten für das Aufräumen des alten Festhallengeländes tragen. Die Frage, ob die Schützen als letzte Nutzer selbst für Ordnung hätten sorgen müssen - oder zumindest sich an den Kosten beteiligen werden, blieb ebenfalls unbeantwortet.
Im April waren Viedt und seine Vorstandskollegen noch deutlich redseliger: „Der Bauantrag ist nun genehmigt. Wenn alles nach Plan läuft, steht der Rohbau zum Schützenfest Anfang Juni“, hatte das Trio im WOCHENBLATT angekündigt. Sicherlich muss man dem Vorstand zugute halten, dass er ehrenamtlich tätig ist. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass die Gemeinde den Schützen trotz angespannter Haushaltslage 1,5 Millionen Euro für den Neubau bereit stellt, kann man vom Vorstand erwarten, konkrete Fragen zum Schützenhaus-Neubau zu beantworten. Immerhin geht es um öffentliche Mittel.
Eigentlich sollte das Geld für die neue Festhalle aus dem Verkauf des alten Festhallen-Areals an „Famila“ stammen. Doch nachdem die Gemeinde Hanstedt ein Normenkontrollverfahren vor dem Oberverwaltungsgericht in Lüneburg eingereicht hat - und das Verfahren noch nicht abgeschlossen ist - ruhen die Verträge. Jesteburg zahlt die Schützen aus, obwohl längst nicht sicher ist, dass „Famila“ nach Jesteburg kommt.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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