Jesteburg: Betrug mit Teppichwäsche
"Der Bande muss man das Handwerk legen!"

Mehrdad Rakhshan zeigt einen Flyer einer betrügerischen Firma: "Man muss etwas dagegen tun." | Foto: pöp
  • Mehrdad Rakhshan zeigt einen Flyer einer betrügerischen Firma: "Man muss etwas dagegen tun."
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Sie bieten eine günstige Wäsche des wertvollen Teppichs. Wenn der Kunde seinen Teppich wiederhaben möchte, wird es dann richtig teuer: Im Landkreis Harburg sind aktuell wieder Betrüger unterwegs. Mehrdad Rakhshan, selbst Inhaber einer Teppichwäscherei in Harburg und Besitzer der Orient Kunst Galerie Jesteburg, hat die Nase gestrichen voll: "Das sind Betrügerbanden, denen man unbedingt das Handwerk legen muss", so der Teppichexperte.

Mit Teppichen kennt Rakhshan sich aus: Seine Familie ist schon in der vierten Generation in dem Geschäft, er selbst importiert die orientalischen Kunstwerke direkt aus dem Iran, fertigt auch Gutachten über den Wert eines Teppichs an. Mindestens vier bis fünf seiner Kunden werden jährlich Opfer der Teppichwäscher-Mafia, schätzt er. Doch sie rufen ihn meist erst an, wenn es schon zu spät ist, sie schon Geld bezahlt haben.

Eine von Rakhshans Kundinnen sollte kürzlich 3.000 Euro für eine Teppichwäsche bezahlen - ein realistischer Preis liege bei 300 bis 400 Euro, so Rakhshan. Nach drei Tagen bekam die Frau ihren Teppich zurück: Er sah zwar heller aus, "aber der war definitiv nicht gewaschen, sondern nur gereinigt", erklärt Rakhshan. "Man kann einen Teppich so schnell gar nicht wieder trocknen, wenn er wirklich gewaschen wurde." Er vermutet, dass der Teppich nur chemisch gereinigt wurde: Dabei wird Hydrosulfit aufgesprüht. Das bleiche etwas, entferne aber nicht den tief sitzenden Schmutz.

Als die Kundin den falschen Teppichwäschern nicht die ganze geforderte Summe in bar übergab, wollten die den Teppich wieder mitnehmen. "Das ist Diebstahl, das dürfen die nur mit dem Einverständnis des Besitzers", so Rakhshan. Doch die Kunden würden auch direkt eingeschüchtert, in dem man Personen vor ihrem Haus positioniere, die alles beobachteten. "Ich habe selbst habe schon Morddrohungen bekommen", sagt Rakhshan. Und lacht. "Ich kann das nicht ernst nehmen. Meistens sind die Betrüger nicht sehr schlau. Aber leider sind die Teppichbesitzer oft auch nicht sehr mutig."

Deshalb will Rakhshan sie jetzt mit einer Sammelklage unterstützen. Dabei müssten die Betrugsopfer nur ihre Namen bei einem Anwalt und Notar hinterlegen und ihren Fall schildern. Ansonsten müssten sie nicht öffentlich in Erscheinung treten. Der Anwalt würde die Fälle sammeln und Anklage erheben. "Aber wir brauchen natürlich die Namen der betrügerischen Firmen." Wer Opfer der Teppich-Mafia wurde und Interesse an einer Sammelklage hat, kann sich unter Tel. 04183-7788940, mobil 0175-7757604, oder per E-Mail an info@m-rakhshan.de an den Teppichexperten wenden.

Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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