Der Diesel-Terror von Jesteburg geht weiter

Das Wohnmobil steht oft mit laufendem Motor auf einem Parkplatz in Jesteburg. Im Hintergrund das Seniorenheim
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Der Diesel-Terror in Jesteburg geht weiter: Obwohl das WOCHENBLATT bereits im Dezember darüber berichtet hatte, dass ein Wohnmobil-Besitzer fast täglich die Abgase seines Fahrzeugs in die Fenster eines Seniorenheims bläst, hat bislang niemand etwas unternommen.

mum. Jesteburg. Über diesen Skandal hat Mitte Dezember ganz Jesteburg den Kopf geschüttelt: Ein Mann, der in der Wohnanlage „Am Stubbenhof“ lebt, lässt seit Monaten den Motor seines uralten Wohnmobils laufen. Das Fahrzeug steht auf dem Parkplatz hinter dem neuen Budnikowsky-Markt und bläst seine Abgase direkt in die Zimmer des nahen Seniorenheims. Und damit nicht genug: „Der Mann hat mich aufs Schlimmste beschimpft und zudem bedroht als ich ihn bat, den Motor nicht mehr laufen zu lassen“, sagt Karin Fischer. Ihre Mutter (85) bewohnt im Seniorenheim ein Zimmer, dessen Fenster nur wenige Schritte vom Parkplatz entfernt ist. Nahezu täglich würde der Mann den Motor laufen lassen und die Abgase in Richtung der Senioren blasen. „Der Diesel-Gestank ist einfach nicht auszuhalten“, so die besorgte Tochter.
Anfang Januar hat dann auch die zuständige Hausverwaltung reagiert. Offensichtlich gefällt es „Wolf & Dittmer“ aus Buchholz nicht, aus der Presse zu erfahren, wie sehr ein Mieter ihres Objekts seine Umgebung schikaniert. „Wir möchten nochmals zum Ausdruck bringen, dass wir die Tatsache, dass wir erst aus der Presse erfahren mussten, dass hier nachbarschaftliche Differenzen bestehen, als befremdlich empfinden“, heißt es in einem Schreiben. „Nachbarschaftliche Differenzen“ - auch eine schöne Beschreibung für rücksichtsloses Verhalten und Umweltverschmutzung.
Immerhin: „Wolf & Dittmer“ will helfen. „Wir benötigen Informationen unter Nennung des Datums, der Uhrzeit und der Art der Störung sowie Angaben möglicher Zeugen und einer ausführlichen Schilderung des Hergangs“, so die Hausverwaltung, offensichtlich darauf bedacht, Arbeit zu delegieren. „Die sollen einfach mal vorbeikommen und die Augen aufmachen“, sagt ein Anwohner. Seinen Namen möchte er nicht nennen, weil er die Konfrontation mit dem Wohnmobilbesitzer fürchtet. Selbst an diesem Wochenende lief der Motor. „Am Samstag und Sonntag jeweils mindestens 90 Minuten“, sagt Karin Fischer. Sie hatte ihre Mutter im Heim besucht. Und obwohl das Wetter einfach traumhaft war, blieben die Fenster geschlossen.
Der Gemeinde Jesteburg sind die Hände gebunden. „Der Parkplatz gehört einer Eigentümergemeinschaft“, so Holger Schölzel, Fachbereichsleiter Ordnung. Der Halter wohne in dem Objekt und dürfe sein Fahrzeug dort abstellen. Das hört sich nach einer Fortsetzungsgeschichte an.

Eine Lese-Empfehlung:
"Ich wurde bedroht und beschimpft!": Wie ein Wohnmobil-Besitzer eine Seniorin mit Abgasen schikaniert

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Karin Fischer zeigt auf den Wall. Dahinter parkt das Wohnmobil
Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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