Der erste Ehrenvorsitzende
Rolf Schunk gibt Vorstandsposten beim Bürger- und Kulturforum Bendestorf ab / Gerd Koß übernimmt.
mum. Bendestorf. Große Ehre für Rolf Schunk! Der langjährige Vorsitzende des Bürger- und Kulturforums Bendestorf wurde während der Jahreshauptversammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Die Mitglieder würdigten mit der Auszeichnung Schunks Verdienste für den Verein und das Gemeinwohl in Bendestorf. Es ist das erste Mal, dass die Ehrenmitgliedschaft vergeben wird. Zugleich gab Schunk seinen Vorstandsposten ab. Sein Nachfolger ist Gerd Koß, der den Verein bestens kennt. Seit 2003 gehört er dem Forum an und hat in der Vergangenheit das Kulturangebot mit vielen Ideen bereichert. Neu im Vorstandsteam ist zudem Dr. Sigrid Jaeschke.
„Nach mehr als drei Jahrzehnten Vereinsarbeit ist es jetzt genug“, hatte Schunk seinen Verzicht auf eine weitere Amtszeit begründet. Der Verein brauche zur Fortsetzung der Kulturarbeit andere und vielleicht auch frischere Ideen. Bürgermeister Hans-Peter Brink lobte Rolf Schunk für sein einzigartiges Engagement in Bendestorf. „Er hat sich sehr verdient gemacht - unter anderem beim Bau der Seeve-Brücke zwischen Bendestorf und Marxen, der Restaurierung des Mühlenrades in der Bendestorfer Mühle und beim Bau des neuen Kneipp-Beckens vor dem Freibad“, so der Bürgermeister. Viele Jahre organisierte Schunk zudem Wanderungen in und um Bendestorf sowie mehrtägige Radtouren durch Deutschland. Besonders am Herzen lag ihm die jährliche Veranstaltung „Plattdeutscher Abend mit Grünkohl“.
In seiner Antrittsrede dankte Gerd Koß für das Vertrauen und erinnerte an die Ursprünge des Vereins. Dazu zitierte er aus einer kürzlich auf dem Dachboden der Thiemann Scheune entdeckten Chronik: „Im Jahre 1928 wurde in Bendestorf der Ortsschutz Bendestorf gegründet. Der Verein stellte zur allgemeinen Sicherheit im Dorf einen Wachmann mit einem Schäferhund ein. Das schreckte die Einbrecher dermaßen ab, dass im Folgejahr kein einziger Einbruch mehr stattfand.“ Das Vereinsleben beschränkte sich damals auf ein geselliges und meist internes Zusammensein. Öffentliche Vergnügungen waren später in den Kriegsjahren behördlich verboten. In den Folgejahren organisierte der Ortsschutz alljährlich für die Kinder im Ort Weihnachtsfeiern. Mit dem aufkommenden Wirtschaftswunder in den 1950er Jahren, der Filmproduktion in Bendestorf und dem wachsenden Tourismus im Heideort wandelte sich auch das Vereinsleben.
Es wurden Tanzveranstaltungen, Ausfahrten, Konzerte und sogar Opernabende angeboten. Viele Veranstaltungen fanden damals in den Räumen des legendären Gasthauses „Schlangenbaum“ statt.
Mit dem Umbau des „Makens Huus“ hat der Verein ab Ende der 1980er Jahre eine feste Spielstätte gefunden und seitdem bietet der inzwischen in „Bürger- und KulturForum“ umbenannte Verein dort sein Programm an. Außer der Kulturarbeit übernimmt der Verein auch andere Aufgaben. Die „Begrüßungsanlage“ mit den Flaggen und dem historischem Leiterwagen werden zusammen mit dem wechselnden Blumenschmuck gepflegt. Bänke werden angeschafft, Wanderwege unterhalten und in der Adventszeit funkeln im Dorf Dutzende von Tannenbäumen an den Straßenlaternen.
Der zehnköpfige Vorstand und Beirat sehen mit etwas Sorge in die Zukunft, denn die Freizeitgewohnheiten und das kulturelle Umfeld haben sich merklich verändert. „Es ist manchmal sehr schwer, selbst mit bekannten Künstlern und einem interessanten Programm kostendeckend zu arbeiten“, so Koß. Dennoch: Im kommenden Jahr besteht der Verein seit 90 Jahren - und das soll laut Koß mit einem besonders attraktivem Jahresprogramm gefeiert werden.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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