Die Wiedergeburt nach dem Aus: Der Kunstraum "schräg + gut" zieht nach Itzenbüttel
Gute Nachrichten für die Kunstszene: Die Ausstellungsmacherinnen Christina Leitow und Waltraut Seegers setzen ihre Arbeit fort - in Itzenbüttel.
mum. Jesteburg. Das sind gute Nachrichten für die Kunst- und Kulturszene im Landkreis Harburg: „schräg und gut“ bleibt in Jesteburg. Dank der Förderung von „Hof & Gut“-Inhaberin Johanna Colemann engagieren sich die Ausstellungsmacherinnen Christina Leitow und Waltraut Seegers weiterhin für zeitgenössische Kunst - allerdings künftig in Itzenbüttel.
Als der beliebte Kunstraum im Herzen Jesteburgs Ende Oktober schloss, war die Enttäuschung groß. Seit November 2011 präsentierten Galeristin Waltraut Seegers (Inhaberin der Galerie Walerie S.) sowie Kulturwissenschaftlerin und Künstlerin Christina Leitow (Inhaberin von Kulturplaneten - Werkstatt und Büro für Kommunikation, Kultur und Kunst) Ausstellungen. Gemeinsam hatten sie sich auf die Fahnen geschrieben, junge und etablierte zeitgenössische Kunst in wechselnden Verkaufsausstellungen zu präsentieren. Doch im Ort selbst ging das Konzept nicht auf (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach).
Jetzt der Neustart bei „Hof & Gut“ in Itzenbüttel: Im ersten Schritt werden ab Samstag, 15. Dezember, in den drei Gaststuben Künstlerzimmer eingerichtet. Längerfristig sollen dort jeweils ausgewählte Arbeiten von drei verschiedenen Künstlern zu sehen sein. Zum Auftakt sind Werke von Brigitte Kranich (Toppenstedt, Farblinoldrucke und Federzeichnungen), Ludwig Zeidler (Bodensee, graphische Arbeiten, Serie „vino veritas“) und Christina Leitow (Buchholz, Collagen) zu sehen. Ab März werden die Ausstellungsmacherinnen auf der Diele wechselnde Ausstellungen mit weiteren namhaften Künstlern präsentieren. Bis zum Sommer sind drei Ausstellungen vorgesehen. Den Auftakt macht Wolfgang Werkmeister (Hamburg) mit „Das kleine Format“.
„Wir freuen uns sehr, dass wir Waltraut Seegers und Christina Leitow gewinnen konnten, bei uns Ausstellungen zu präsentieren“, sagt Johanna Coleman. Die beiden Frauen hätten zwei Jahre lang im Kunstraum hervorragende Ausstellungen konzipiert. „Ihnen und uns ist die Verbindung von Kunst und Genuss ein großes Anliegen. Daher ergänzen sich unsere Interessen ganz wunderbar“, so Johanna Coleman.
„Wir glauben, dass wir mit der Kooperation die Schwellenangst für Kunst senken können“, sagt Christina Leitow. „Menschen, die sich bislang wenig für Kunst interessiert haben, gehen eher in ein Restaurant als in eine Galerie.“ Auf der anderen Seite sei dies auch eine große Herausforderung, denn: „Künstler könnten sich dagegen sperren, ihre Arbeiten in einem Lokal auszustellen“, ergänzt Waltraut Seegers. Johanna Coleman ist von der Idee überzeugt. „Nach dem kulinarischen Genuss können die Gäste den Kunst-Genuss auf sich wirken lassen.“
Itzenbüttel - das neue künstlerische Zentrum Jesteburgs? In direkter Nachbarschaft zu „Hof & Gut“ hat auch Inge Zorn ihr „Atelier im Fachwerk“ eröffnet. In unregelmäßigen Abständen präsentiert sie Ausstellungen in Haus und Garten.
• Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.schraegundgut.de.
Ein Lese-Tipp:
Rückschlag fürs Kunst-Dorf: Kunstraum „schräg + gut“ schließt Ende Oktober
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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