Dieter Albers sorgt für einen top-gepflegten "Kerkstieg"

Mit Eimer, Seife und Schrubber in den Wald: Der ehemalige 
Samtgemeindedirektor Dieter Albers pflegt die Findlinge entlang des "Kerkstiegs" | Foto: mum
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  • Mit Eimer, Seife und Schrubber in den Wald: Der ehemalige
    Samtgemeindedirektor Dieter Albers pflegt die Findlinge entlang des "Kerkstiegs"
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Auch drei Jahre nach der Einweihung kümmert sich Dieter Albers noch immer um den "Kerkstieg". 

mum. Hanstedt. "Wir haben hier einen Weg zum Leben erweckt, der die schönsten Perspektiven auf die Landschaft der Nordheide bietet", schwärmte Dieter Albers im Herbst 2017. Und der heute 81-Jährige muss es wissen, denn er war mehr als 30 Jahre für die Samtgemeinde Hanstedt tätig - als Gemeinde- und Samtgemeindedirektor. Wichtiger noch: Albers Familie lebt in der 13. Generation in Hanstedt. "Wer etwas über die Geschichte des Dorfes wissen möchte, geht zu Dieter Albers", sagt Samtgemeinde-Bürgermeister Olaf Muus. Genau dieses Wissen brachte dem gesamten Landkreis einen längst vergessenen Schatz zurück: den "Kerkstieg".
Dabei handelt es sich um einen jahrhundertealter Verbindungsweg von Wesel nach Hanstedt, der um 1433 entstanden ist. Damals konnte sich die Gemeinde Undeloh keinen eigenen Pastor mehr leisten. Christen aus Wesel und den umliegenden Ortschaften kamen zum Gottesdienst in die Hanstedter St. Jakobi-Kirche. Dabei nutzten sie den etwa sieben Kilometer langen Pfad, der am "Hexenhaus" in Wesel beginnt und an der ehemaligen Badeanstalt in Hanstedt endet. Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts verlor der Weg an Bedeutung. Albers setzte alles daran, diesen Weg wieder begehbar zu machen. Mit Erfolg!
Seit der Einweihung vor drei Jahren hat sich entlang des Wegs einiges getan. Unter anderem wurde zwei Unterstände aufgestellt, die Schutz bei Regen bieten oder zu einer kleinen Rast einladen. Besonders stolz ist Albers, dass es ihm gelungen ist, Sponsoren für 29 Findlinge zu finden. Diese Steine weisen Spaziergängern den richtigen Weg. Der Zahn der Zeit nagte nun an den Findlingen und sie mussten gereinigt werden. "Ich sah es als meine Pflicht an, diese Aufgabe zu übernehmen", so Albers. Immer wieder fuhr er mit Wasser, Seife und einem Schrubber in den Wald, um die Findlinge zu putzen. "An die meisten Steine bin ich direkt mit dem Auto gekommen", so Albers. Manchmal musste er ein Stück zu Fuß laufen. "Aber das hält ja jung."
Für die Zukunft hat Albers einen großen Wunsch. "An drei Stellen entlang des Wegs würden sich Unterstände gut machen", so der ehemalige Samtgemeindedirektor. Er rechnet mit Kosten von jeweils 300 Euro. Wer sich vorstellen könnte, Albers bei seinem Wunsch zu unterstützen, kann ihn gern direkt anrufen. Er ist unter der Rufnummer 04184-7003 zu erreichen.

Entlang des "Kerkstiegs" gibt es viele Besonderheiten:
• Vom 90 Meter hohen Messberg fällt der "Kerkstieg" bis Hanstedt auf etwa 50 Meter ab. Durch die jahrhundertelange Begehung des abschüssigen Geländes haben die Wanderer auf einer Länge von 200 Metern einen Hohlweg von etwa zwei Metern Tiefe und bis zu vier Metern Breite in den Hang hineingelaufen.
• Der "Kerkstieg" führt über den "Hohen Rah" (105 Meter), auf dem der Förster Heiner Rupsch 2001 einen Forstversuch unternommen hat. In diesem von Nadelhölzern dominierten Teil des Waldes wurden die verschiedenartigsten Laubbaumarten hinzugepflanzt, die im Herbst mit ihrer bunten Laubpracht beeindrucken.
• Am unter Denkmalschutz stehenden Forstgraben zwischen Klosterforst und den Privatwaldungen "Seevenholz" sind vereinzelt alte Grenzsteine zu sehen. Sie sind wohl ab 1842 gesetzt worden.

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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