Jesteburg: Verein unterstützt Sambia
Ein Krankenhaus für Livingstone

Typische Szene bei einer der vielen mobilen Ambulanzen, die Chreso betreibt: Hier werden junge Mütter und Kinder medizinisch versorgt | Foto: Chreso
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  • Typische Szene bei einer der vielen mobilen Ambulanzen, die Chreso betreibt: Hier werden junge Mütter und Kinder medizinisch versorgt
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Große Freude beim Sambia-Förderverein: Das von dem Verein mit seiner Partnerorganisation Chreso Ministries in Livingstone in der Nähe der weltberühmten Viktoria-Wasserfälle geplante Krankenhaus kann gebaut werden.

Der Vorsitzende des Vereins, der ehemalige Jesteburger Arzt Dr. Werner Huber, erhielt kürzlich die Zusage vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dass das Ministerium das Projekt mit 200.000 Euro bezuschusst. Die Bingo-Umweltstiftung in Hannover gibt weitere 100.000 Euro dazu. Die restlichen 100.000 Euro wollen der Jesteburger Verein und Chreso Ministries in den kommenden zweieinhalb Jahren über Spenden aufbringen.

Der Bau soll wie geplant am 1. Juli beginnen. Was wird gebaut? Für insgesamt 400.000 Euro soll direkt in der 200.000-Einwohner-Stadt Livingstone eine zweite Klinik zur Entlastung der ersten entstehen. Zunächst als zweistöckiger Bau, der später erweitert werden kann.

Die Klinik wird auf 540 Quadratmetern Fläche überwiegend Gynäkologie und Geburtshilfe anbieten. Täglich soll es viele Entbindungen geben, meist ambulant, wie in Sambia üblich. Außerdem werden auch andere akute Erkrankungen behandelt, auch bei Kindern. Für Notfälle gibt es zehn Krankenhausbetten. Später soll die Klinik durch ein Bettenhaus, Innere Medizin und Chirurgie erweitert werden.

Außerdem gehören zu dem Projekt medizinische Stationen in zehn Orten der Umgebung, in denen Selbsthilfegruppen zu medizinischen Themen gegründet werden, regelmäßige Behandlung und Vorsorge durch mobile Ambulanzen, Gesundheitsaufklärung, Familienplanung und anderes stattfinden können. Die Klinik soll Ende 2025 fertig sein.

Warum beteiligt sich der mit 45 Mitgliedern nicht gerade riesige Jesteburger Verein an diesem teuren Projekt? "In Livingstone gibt es große Defizite in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung", sagt Dr. Huber, dessen Schwager Helmut Reutter Gründer der Chreso Ministries in Sambia ist. Nur wenige Frauen hätten dort die Chance einer hygienisch akzeptablen Entbindung. Deshalb sei die Kindersterblichkeit unter der Geburt mit zirka zehn Prozent sehr hoch und die Müttersterblichkeit mit 224 pro 100.000 Geburten geradezu "dramatisch". Trotzdem bekommt in Sambia jede Frau im Durchschnitt 5,7 Kinder, Empfängnisverhütung praktizieren nur 40 Prozent der Frauen.

"Unser Partner Chreso Ministries bildet selbst an der eigenen Universität medizinisches Personal aus, betreibt schon seit vielen Jahren eine Ambulanz in Livingstone und hat viel Erfahrung mit medizinischen Dienstleistungen", erklärt Dr. Huber. Chreso könne sogar mit der dortigen Krankenversicherung abrechnen.

Der Sambia-Förderverein hat im vergangenen Jahr 276.654 Euro für Schul- und Medizinprojekte in Sambia ausgegeben, schwerpunktmäßig für das Waisendorf und den Bau einer neuen Schule in Fountain Gate, die Versorgung von Kindern im Bagdad Compound, regelmäßige Lebensmittelhilfe für rund 1.000 Menschen und die Mädchenschule Mubuyu. 180.000 Euro private Spenden waren im Jahr 2022 zusammengekommen.

Die Verwaltungskosten für Briefmarken, Homepage, Fotos lagen mit 424 Euro, das sind nur 0,15 Prozent der Gesamtausgaben, extrem niedrig. Der Grund: "Alle Arbeiten werden bei uns ehrenamtlich erledigt", erklärt Dr. Huber. Wer den Sambia-Verein unterstützen möchte, kann Dr. Huber per Tel. 04183 - 5295 und per E-Mail an sambia@t-online.de erreichen.

Typische Szene bei einer der vielen mobilen Ambulanzen, die Chreso betreibt: Hier werden junge Mütter und Kinder medizinisch versorgt | Foto: Chreso
So soll die Klinik in Livingstone aussehen | Foto: Archline
Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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