Jesteburg: Das wollen die Senioren
"Ein neuer Raum wäre schon toll"
Rund 30 Jesteburger Senioren treffen sich regelmäßig dienstags ab 15 Uhr im Heimathaus am Niedersachsenplatz beim Seniorentreff zu Kaffee und Kuchen. Anschließend spielen die Damen gern eine Partie Rummikub, die Herren nutzen - bei trockenem Wetter - die Bouleanlage hinter dem Heimathaus. Eigentlich alles ganz harmonisch, und das Heimathaus bietet einen urigen Rahmen. Doch so ganz zufrieden sind die Senioren nicht. "Wir hätten gern einen richtigen Seniorenbegegnungsraum wie früher", sagt Ernst Gedak, begeisterter Boule-Spieler und Vorsitzender des Jesteburger Seniorenbeirates, der den Seniorentreff, damals noch unter der Leitung von Hans-Heinrich Wolfes, vor sieben Jahren ins Leben rief.
Apfelkuchen mit Rosinen
"Im Winter ist es hier doch ein wenig fußkalt", erklärt Gedak das Ansinnen der älteren Jesteburger. Es ist ihm wichtig, dass dies lediglich als Wunsch verstanden wird. "Wir wissen auch, dass die Kasse in Jesteburg im Moment leer ist. Aber schön wäre es schon, wenn das irgandwann mal ginge."
Die meisten Mitglieder befinden sich jenseits des 70. Lebensjahres, einige sind auch schon über achzig Jahre alt. So wie Heinz Dziallas, früher Taxifahrer in Hamburg-Wilhelmsburg, der jetzt seine freie Zeit genießt und sich unter den Herren einen Ruf als exzellenter Boulespieler erworben hat und bald 89 wird.
Den Kuchen finanzieren die älteren Menschen über einen kleinen Kostenbeitrag selbst. Meist bäckt Ida Meyer, 82, "Apfelblechkuchen mit Rosinen oder Topfkuchen", erzählt sie. Bei Torten oder Quarkkuchen gibt's Unterstützung vom Sohn, der gelernter Koch ist. Und bei Geburtstagen geben die Mitglieder etwas aus, oft dann Herzhaftes, Schnittchen, oder zum Beispiel eine "Herrentorte" mit Wurstbelag.
Früher traf man sich im Sitzungssaal im Untergeschoss der benachbarten ehemaligen Schule, die heute von Ole Bernatzkis Ole School und der DRK-Kinderkrippe genutzt wird. Ernst Gedak hat Verständnis, dass die Senioren umziehen mussten, dass die Kinderbetreuung vorging: "Kindergartenplätze sind sehr, sehr wichtig, und der angedachte neue Kindergarten in Jesteburg lässt ja auf sich warten."
Wunsch nach Bürgerbus
Einen Wunsch hat er aber doch: Ein Bürgerbus, der unter anderem Senioren mehrmals wöchentlich zum einkaufen "und vor allem zum Arzt" bringen könnte, sei dringend gewünscht, nachdem das Anrufsammeltaxi AST eingestellt worden ist (das WOCHENBLATT berichtete). Er wisse durchaus, dass es beim AST nur wenige Nutzer gegeben habe, aber "diese wenigen sind eben darauf angewiesen", sagt Gedak. Für einen so genannten Bürgerbus hat der umtriebige Senior auch schon Ideen: "Ich kenne alleine drei Personen, die ihn ehrenamtlich fahren würden." Für Anschaffung und Unterhaltung wäre allerdings die Gemeinde gefragt. Letzter Stand: Man denkt im Gemeinderat über eine Finanzierung über Sponsoren nach.
Wenn dann noch die schon lange geplante und dann aus Kostengründen auf Anregung von CDU, UWG, WIN und FDP doch wieder abgesagte Querungshilfe über die Hauptstraße zwischen Penny und der Sparkasse vielleicht doch noch möglich würde, wäre der Seniorenbeirat vorerst komplett zufrieden.
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