Jesteburger DRK-Ortsverein hilft
Ein sehr junges Team am Start
Sie sind beim Maimarkt-Reitturnier in Jesteburg, aber auch beim Hurricane-Festival in Scheeßel und einigen anderen Veranstaltungen vor Ort, kleben Pflaster, stabilisieren Kreisläufe, verarzten schon mal Mückenstiche und fühlen den Puls: die Helfer vom DRK-Ortsverein Jesteburg. Rund 20 komplett ehrenamtlich tätige Aktive sorgen mit ihrem Sanitätsdienst dafür, dass bei Veranstaltungen in Jesteburg und Umgebung Menschen mit Wehwehchen, aber auch größeren gesundheitlichen Problemen, kompetent medizinisch versorgt werden. Die eine oder andere Sanitätshelferjacke wäre noch frei, sagt Greta Schumacher, erste Vorsitzende des außergewöhnlich jungen Jesteburger Ortsverbands des Roten Kreuzes.
Ab 16 Jahren darf man hier mitmachen. "Wir haben aber schon auch ein paar Mitglieder, die schon länger dabei sind", lacht Greta Schumacher. "Die derzeit Aktiven leisten schon enorm viel", berichtet sie, und eine ordentliche Portion Stolz auf ihre Truppe schwingt mit. Dienstabende finden wöchentlich donnerstags statt, immer von 19 bis 22 Uhr, alle zwei Wochen auf Kreisverbandsebene in Winsen. Die Helfer bekommen zuerst eine "multifunktionale Grundausbildung" im Sanitätsdienst, später spezielle Fachdienstausbildungen.
Zu den Dienstabenden kommen Katastrophenschutzeinsätze, z.B. bei Evakuierungen, und eben die Sanitätsdienste, die komplett in der Freizeit geleistet werden. "Wir waren zum Beispiel vor Jahren mehrere Tage in Berlin beim Flughafen, um uns dort um die große Zahl ankommender Flüchtlinge zu kümmern", erinnert sich Greta Schumacher. Freistellungen von der Arbeit gibt's nur bei Katastrophenschutzeinsätzen. "Wir haben zum Glück einige Schüler und Studenten und auch Helfer, die im Hauptberuf Rettungssanitäter sind." Der Vorteil ist nicht nur besonders viel Wissen, sondern auch der Schichtdienst: "Diese Mitglieder haben dann auch mal für einen Einsatz am Montagvormittag Zeit."
Viermal im Jahr organisiert der Ortsverein außerdem das Blutspenden im Dorfgemeinschaftshaus in Asendorf, Schützenstraße 11. Warum dort? "Wir kochen immer eine komplette Mahlzeit für die Blutspender, statt nur Snacks anzubieten. Dort gibt es eine sehr gute Küche", erklärt Schumacher. Im Sommer wird dann gegrillt, es gab aber auch schon ein asiatisches Nudelgericht. Zum Vormerken: Der nächste Blutspendetermin wird am Donnerstag, 25. Juli, ab 15 Uhr sein.
Mit den Sanitätsdiensten verdienen die Helfer das Geld für den Ortsverein. "Das ist zudem so etwas wie unser Steckenpferd", sagt Schumacher. Auch der Tostedter Ortsverein hat seinen Schwerpunkt bei der Sanität. Andere Ortsvereine des Kreisverbands Harburg kümmern sich zum Beispiel verstärkt um die Verpflegung von Hilfskräften und betreuen Evakuierte (Neu Wulmstorf) oder halten besonders viele technische Geräte (Winsen) vor.
Fünf Fahrzeuge gehören zum Ortsverein Jesteburg: ein Krankentransportwagen, ein Rettungswagen, ein Mannschaftstransportwagen, ein Lkw für zusätzliche Ausrüstung und ein besonders geländegängiges "Argo" mit acht Rädern, das gut bei der Vermisstensuche in Wald oder Heide eingesetzt werden kann, um Kranke zu transportieren, wo der Krankenwagen nicht mehr durchkommt.
Das Problem: Von den fünf Fahrzeugen des Ortsvereins sind nur zwei in Jesteburg stationiert. Woran liegt das? "Die Fahrzeuge werden immer größer. Wir haben hier vor Ort keine Unterbringungsmöglichkeiten." Derzeit ist der DRK-Ortsverein in einem gemeindeeigenen Gebäude mit - zu kleiner - Garage in der Straße Zum Spritzenhaus untergebracht. "Eine normale Miete könnten wir uns leider gar nicht leisten." Zwar gibt es auch rund 150 passive Mitglieder im Ortsverein und auch viele Spender, aber dafür reicht das Geld nicht.
Wer die Jesteburger DRK-Helfer aktiv unterstützen möchte, kann sich unter 0173-3176645 an Bereitschaftsdienst-Leiter Lukas Thamm wenden.
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