Eröffnung verschoben
Gericht schlägt Vergleich vor / Freibad-Förderverein bittet zum Arbeitseinsatz am 21. April.
mum. Jesteburg. Die Ausgangssituation für das Jesteburger Freibad ist eigentlich gut. In dem Förderverein engagieren sich zahlreiche Bürger mit großem Einsatz. "Dennoch steckt das Bad in einer sehr misslichen Lage", sagt Sprecherin Carola Boos. Vor allem die Beckenkopfsanierung macht Probleme. "Die bereits begonnenen Arbeiten des vergangenen Jahres konnten bisher aufgrund der Witterung nicht fortgesetzt werden." Die Baumaterialien dürfen laut Boos erst verarbeitet werden, wenn die Temperaturen nicht unter 5°C liegen. Immerhin lasse die jetzige Wetterlage hoffen.
Wie berichtet, musste das Freibad aufgrund des schlechten Zustandes der Fliesen am Beckenkopf (der obere Bereich am Beckenrand) einige Wochen vor dem eigentlichen Saisonende geschlossen werden. "Die Ursachen für die Fliesenschäden sind auf Arbeiten bei der Sanierung des Bades im Jahr 2006 zurückzuführen", so Verwaltungschef Hans-Heinrich Höper. Dabei unterlief dem Hersteller offenbar ein Fehler. Der Beton habe eine sehr schlechte Qualität, sei spröde und breche. Seit dieser Zeit werde über Mängelbeseitigung auf dem Klageweg gestritten. Immerhin gibt es jetzt Neues vom Gericht. Die Qualität des Betons war nicht der einzige Mangel. Aufgrund eines Fehlers des Planers sind Nichtschwimmer- und Schwimmerbecken zu tief - je nach Interpretation bis zu 15 Zentimeter. Das Oberlandesgericht in Celle hat nun einen Vergleich angeregt. Demnach folgen die Richter der Argumentation der Gemeinde. Beide Seiten haben bis Mitte dieser Woche Zeit, dem Vergleich zuzustimmen. Jesteburg würde eine Ausgleichszahlung in Höhe von fast 150.000 Euro erhalten. Laut Höper hat der Verwaltungsausschuss dem Vorschlag zugestimmt. "Spätestens wenn die Entscheidung vorliegt, sollen die Sanierungsarbeiten beginnen, die dann etwa zwei Monate dauern werden", so Höper.
Aufgrund der Verzögerung hat der Fördervereins-Vorstand die Planungen für die große Eröffnungsfeier Anfang Mai vorerst eingestellt. "Wann stattdessen der Saisonstart stattfinden soll, kann erst sicher nach Fertigstellung der Sanierungsarbeiten gesagt werden", so Boos. Der fertige Beckenkopf muss vier Wochen lang trocknen, bevor der Badebetrieb aufgenommen werden kann.
Immerhin hat mit Henning Schöttler Anfang März der neue Badleiter seinen Job angetreten. Als erste Amtshandlung rückt er zurzeit dem Dreck in den Becken zu Leibe. "Das muss jetzt stattfinden, damit der Fliesenleger ein sauberes Arbeitsumfeld vorfindet", so die Sprecherin. Sonst war die Beckenreinigung eigentlich immer Anlass für einen der Arbeitseinsätze des Fördervereins. "Aber es gibt auch sonst noch genug zu tun", weiß Boos. Aus diesem Grund hat der Förderverein den ersten Arbeitseinsatz auf Samstag, 21. April, festgelegt. Los geht es um 9.30 Uhr. Außer Beetpflege und Aufräumarbeiten soll in diesem Jahr der Zaun entlang der Straße "Am alten Moor" erneuert werden. Auch das alte Holzboot ist marode und muss abgebaut werden. Zudem muss die Matschpumpe repariert werden. "Wir hoffen, dass außer den treuen Freibad-Freunden vielleicht noch ein paar neue Gesichter dazukommen", sagt Boos.
Und es gibt noch ein weiteres Problem: "Wie in der Gemeinde Rosengarten fehlen dem Bad-Team zusätzliche Badeaufsichten", so Carola Boos. "Sollten sich keine qualifizierten Bewerber finden, müssen die Öffnungszeiten geändert werden. Zudem finden dann die Schwimmkurse nicht statt." Als Voraussetzung für die Tätigkeit einer Badeaufsicht muss das Rettungsschwimmerabzeichen der DLRG in Silber vorhanden sein.
• Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.freibad-jesteburg.de.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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