Jesteburg: BGV will Museumsscheune retten
"Es droht der Abriss!"

Die "Museumsscheune" wurde 1748 erbaut und später mehrfach umgebaut | Foto: pöp
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Das Ortsbild von Jesteburg wird auch von der Museumsscheune aus dem Jahr 1748 neben dem Destino geprägt. In zwei Jahren, wenn der Pachtvertrag der Gemeinde ausläuft (das WOCHENBLATT berichtete), wird sie wahrscheinlich abgerissen werden, "um Platz für ein Mehrfamilienhaus zu schaffen", vermutet Carmen Otte vom Jesteburger Bürger- und Gewerbeverein (BGV). "Mit dem Abriss würde nicht nur ein bedeutendes Zeugnis der Geschichte unseres Landkreises verloren gehen, sondern auch ein wichtiger Ort für kulturelle Veranstaltungen und Treffpunkt für Einheimische und Touristen."

Bekannte aus der Nachbarschaft hätten schon Leute gesehen, die das Grundstück in Augenschein genommen hätten. Die alte Eiche hätte man fällen wollen, weil sie schon so schräg stehe. "Das tut sie aber schon Jahrhunderte", sagt Otte. "Und das wird sie auch weiter tun."

Die Gemeinde Jesteburg hatte ursprünglich geplant, das Gebäude nach Ablauf des Pachtvertrages Ende 2025 eventuell zu kaufen und deshalb einen Gutachter beauftragt, die Bausubstanz zu untersuchen. Der hatte einen Befall mit dem Hausbockkäfer an tragenden Teilen festgestellt. Die Gemeinde hatte deshalb von einer Verlängerung des Pachtvertrages oder sogar von einem Kauf abgesehen. Auch das Kiekeberg-Museum und das Denkmalschutzamt hatten kein Interesse: Nicht gut für Publikum nutzbar und historisch nicht bedeutsam genug. Wolfgang Meyer vom Arbeitskreis Heimatpflege hatte dagegen das Gutachten in Zweifel gezogen. Sein Verein unterhält in der Museumsscheune einen Ausstellungsraum unter anderem für alte landwirtschaftliche Geräte und organisiert dort regelmäßig Veranstaltungen zur Geschichte des Ortes. Der Verein müsste dann umziehen, möglicherweise in eine Remise beim Heimathaus auf dem Niedersachsenplatz.

"Obwohl Teile der Scheune aus dem 18. Jahrhundert stammen, ist sie insgesamt ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes der Region", findet dagegen Carmen Otte. "Die Tatsache, dass sie nicht unter Denkmalschutz steht, weil im 19. Jahrhundert angebaut wurde, sollte uns nicht davon abhalten, ihren Wert für Jesteburg zu erkennen und sie zu schützen." Ihre Idee: Sie appelliert im Namen des BGV an die Gemeinde und die Bürger, nach alternativen Lösungen zu suchen, um die Scheune zu retten. "Als Inspirationsquelle könnte Maacks Gasthaus in Harmstorf dienen." Dort betreibt eine Genossenschaft das Dorfgasthaus "Der Harmstorfer". Oder man könnte anstreben, den Erhalt der Scheune in das Städtebauförderprogramm aufzunehmen, so Otte. "Eine erweiterte Nutzung der Scheune, beispielsweise durch Einrichtung eines Reparatur-Cafés, könnte zudem zur Wertschöpfung und Belebung des Ortes beitragen." Wer Ideen hat, wie die Scheune gerettet werden kann, sollte per E-Mail an carmenotte@gmx.de Kontakt zu Carmen Otte aufnehmen.

Schäden durch Holzwurm oder Hausbock?
Die "Museumsscheune" wurde 1748 erbaut und später mehrfach umgebaut | Foto: pöp
Carmen Otte (BGV) ist auf der Suche nach kreativen Ideen, um die Museumsscheune für das Ortsbild zu erhalten | Foto: Antje Wulf
Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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