Flüchtlinge sind willkommen! Die Menschen im Landkreis unterstützen Asylbewerber mit großem Engagement
mum. Jesteburg. Mittwochabend im Jesteburger „Heimathaus“. Der Landkreis und die Gemeinde wollen die Bürger darüber informieren, dass weitere 60 Flüchtlinge bis Ende April im ehemaligen Hotel Niedersachsen untergebracht werden (das WOCHENBLATT berichtete). Insgesamt stellt das Dorf dann Plätze für fast 200 Asylbewerber zur Verfügung - allein 100 in dem Hotel mitten im Ort. „Damit gehören wir - wie die Samtgemeinden Hanstedt und Salzhausen - zu den Gemeinden, die vergleichsweise viele Menschen aufnehmen“, sagt Verwaltungschef Hans-Heinrich Höper.
Wer jetzt befürchtet hatte, dass die Jesteburger gegen die Unterbringungs-Pläne protestieren, der irrte. Viele Stühle blieben am Mittwoch leer. Das war bei der ersten Info-Veranstaltung noch anders. Im Herbst war der Saal mit knapp 100 Besuchern bestens gefüllt. „Das ist die Erfahrung, die wir häufig machen“, sagt Landkreis-Sprecher Johannes Freudewald. Die erste Veranstaltung in einem Ort, wo ein Flüchtlingsheim entstehen soll, sei sehr gut besucht. Folgeveranstaltungen dann nicht mehr. „Ich denke, das liegt daran, dass die Ängste und Sorgen der Menschen sich nicht erfüllt haben. Die Flüchtlinge sind Teil der Dorfgemeinschaft geworden“, so Freudewald.
Beeindruckend ist das Engagement der Anwesenden, die um weitere Unterstützung warben. In Jesteburg ist ein Helferkreis aus fast 30 Personen entstanden, der den Flüchtlingen hilft. Fahrräder werden repariert, Deutschkurse gegeben und Fußball gespielt. Das ist vorbildlich. Genauso wie der Appell eines Jugendlichen: „Die Flüchtlinge sind jung - etwa Anfang 20. Es wäre toll, wenn sich noch mehr junge Leute einbringen“, sagte der Schüler. Er wies auf das nächste Treffen der Helfer am Donnerstag, 9. April, ab 16 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Itzenbüttel hin.
Kommentar
"Anti-Mitmenschen" werden nie verstehen, was Menschlichkeit ist!
Nicht nur Jesteburg setzt in puncto Gastfeundschaft und Hilfsbereitschaft Maßstäbe, das bestätigte Landkreis-Sprecher Johannes Freudewald. Auch in vielen anderen Gemeinden und Städten würde es engagierte Bürger geben, die sich für die Flüchtlinge einsetzen. Davor ziehe ich meinen Hut!
Nur eines ärgert mich: Ich finde es schade, dass es leider immer noch einige wenige Ignoranten gibt, die etwa bei Facebook gegen die Gastfreundschaft - etwa in Jesteburg - wettern. Ich gehe davon aus, dass diese „Anti-Mitmenschen“ nie verstehen werden, was Menschlichkeit bedeutet.
Sascha Mummenhoff
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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