Freie Fahrt für den Verein "Wir für Jesteburg"?
GeWerbekreis-Mitglieder treffen sich am Montag, um über neue Satzung abzustimmen.
mum. Jesteburg. Henning Erdtmann blickt zuversichtlich auf den kommenden Montag, 18. Juni. Ab 19 Uhr findet bei "Hof & Gut" (Itzenbütteler Sod 15) die Jahreshauptversammlung des Jesteburger GeWerbekreises statt. "Ich bin sicher, dass wir alle Ämter besetzen können", so Erdtmann. Der Vorsitzende des Kaufleute-Vereins wird sich selbst allerdings nicht zur Wahl stellen. Die letzten Querelen - vor allem ausgelöst durch SPD-Ratsherr Hans-Jürgen Börner - dürften ihn in seinem Entschluss bestärkt haben. "Da wurde sehr viel Aufhebens um nichts gemacht", so Erdtmann.
Wie berichtet, hatte Börner den Antrag gestellt, dem GeWerbekreis das Recht zu entziehen, den beliebten Wochenmarkt zu organisieren. Börner hatte es dabei vor allem auf die gut 4.500 Euro abgesehen, die jährlich hängen bleiben. Doch damit stand Börner im Gemeinderat allein da. Nur vier Stimmen gab es für seinen Antrag - bei zehn Gegenstimmen und sechs Enthaltungen. "Ich bin froh, dass der Gemeinderat so entschieden hat", räumt Erdtmann ehrlich ein. "Das gibt uns nun die Möglichkeit, einen echten Neustart zu machen.
Gemeinsam mit Bernd Jost wirbt Erdtmann für einen Neuanfang. Aus dem Zusammenschluss für Kaufleute soll ein Verein werden, dem Leute angehören, denen Jesteburg am Herzen liegt. "Wir für Jesteburg" lautet das Motto. Und so soll auch der neue Verein heißen - mit dem Zusatz "Bürger- und Gewerbeverein der Samtgemeinde Jesteburg". Den entsprechenden Antrag auf Namensänderung hat Jost gestellt. Ebenso wie einen Vorschlag für eine neue Beitragssatzung. Demnach sollen Gewerbetreibende künftig 80 Euro im Jahr zahlen (bislang waren es 120 Euro). Neu ist, dass sich der Verein auch für Nicht-Gewerbetreibende öffnet. Einzelmitglieder ohne Gewerbe wären dann mit 25 Euro dabei. Ehepaare zahlen 40 Euro; für Schüler, Studenten und Rentner kostet die Mitgliedschaft 15 Euro. "Unser Ziel ist, möglichst viele Menschen zu vereinen, die sich für Jesteburg engagieren möchten", so Jost. Er selbst wird dem Verein auf jeden Fall beitreten und sich engagieren. Allerdings nicht im Vorstand. "Ich kann mir eine Aufgabe im Beirat gut vorstellen."
Die Mitglieder müssen am Montag nicht nur über den neuen Namen abstimmen, sondern auch der Satzungsänderung zustimmen. Doch auch hier schießt Börner quer. Als Mitglied des GeWerbekreises hat er den Antrag gestellt, dass der Name "GeWerbekreis" erhalten bleibt. Seine Begründung: "Das Kerngeschäft sollte in einem eingeführten Namen und in der konkreten Arbeit bewahrt bleiben. Dazu gehört die Interessenvertretung aller Handel- und Gewerbetreibenden in Jesteburg gegenüber Politik und Gesellschaft", so Börner. Ziel müsse es bleiben, möglichst Personen aus diesem Bereich als Neu-Mitglieder zu gewinnen."
Börner möchte offensichtlich nicht wahrhaben, dass die Zeit für einen klassischen Gewerbeverein abgelaufen ist. Unlängst wies Erdtmann auf diese Situation hin. "Ich glaube, die Leute wissen gar nicht, was wir alles in Jesteburg auf die Beine stellen." Erdtmann wollte seine Worte nicht als Kritik an den Kunden verstanden wissen. Vielmehr ging es ihm um die anderen Geschäftsleute in dem kleinen Heidedorf. "Die viele Arbeit verteilt sich stets auf die Schultern einiger weniger." Obwohl dem GeWerbekreis fast 50 Mitglieder angehören, erscheinen selbst bei einer Sitzung bei der es um die Zukunft des Vereines ging, nur eine handvoll Mitglieder. "Hoffentlich sind es Montag mehr", wünscht sich Erdtmann. "Das wäre ein wirklich gutes Signal für die Zukunft."
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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