Bendestorf: Fotokunst im Filmmuseum
Fritz Schubert malt mit Licht
Es war eine Premiere im doppelten Sinn: Der Bremer Fotokünstler Fritz Schubert zeigt in frisch renovierten Räumen im Erdgeschoss unter dem Kinosaal des Bendestorfer Filmmuseums erstmals seine Ausstellung "Poetik der Unschärfe". Auch für das Filmmuseum eine Premiere: "Wir zeigen zum ersten Mal Fotos statt bewegter Bilder", erklärt Thomas Smidt, Vorsitzender des Fördervereins "Freundeskreis Filmmuseum Bendestorf". In Zukunft sollen die Räume unter dem eigentlichen Museum außerdem für Workshops mit Schülern genutzt werden. Dafür werden sie jetzt noch mit Dunkelkammer und Video-Werkstatt ausgestattet.
Erfreut zeigte sich der Künstler, dass zur Eröffnung so viele Leute gekommen waren, um "unscharfe Bilder zu sehen". Denn der Vorführraum des sogenannten "Produzentenkinos" im erste Stockwerk war rappelvoll, es mussten zusätzliche Stühle her.
Aber Schubert hat auch Bemerkenswertes zu bieten: Motive in zum Teil kräftigen Farben, zu erahnen wie hinter einem Schleier, unscharfe Konturen, hinter denen jeder Betrachter etwas anderes sieht. "Es gab schon früher lange eine Skepsis gegenüber dem Scharfsehen", berichtet er dem geneigten Publikum und zitiert zum Beispiel bekannte Gemälde Caspar David Friedrichs: Die Landschaft verschwimmt, nichts ist genau zu erkennen. Das ließe Spielraum für die Phantasie, die auch Schubert dem Betrachter einräumen will.
Wie kam Schubert zu seiner speziellen Photographie? Dem früheren Arzt und Psychoanalytiker reichten so etwa vor zehn Jahren seine gemalten Aquarelle nicht mehr. "Das hat mir einfach nicht mehr gefallen. Ich habe auch schon länger Porträts und Landschaften fotografiert. Also versuchte ich, mit der Kamera bewusst Unschärfe herzustellen." Die "impressionistischen Fotografien" sind alle durch spezielle Kamerahandhabung entstanden, nicht durch Bearbeitung am Computer. Schuberts Ausstellung ist bis zum Freitag, 30. Juni, immer sonntags von 15 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung mit Dodo Großkopf, Tel. 0175 -1656800, oder Thomas Smidt, thomas-smidt@web.de, zu sehen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.