Hetzer der Facebook-Gruppe „Nordheide aufgepasst!“ machen jetzt im „Untergrund“ weiter

(mum). „Nordheide aufgepasst! - Aktion wachsame Nachbarn“ nennt eine Facebook-Gruppe seit August vorigen Jahres ihr Anliegen. Das WOCHENBLATT hatte im September erstmals über den Zusammenschluss berichtet und unterstellt, dass sich die Plattform zu einem Forum ausländerfeindlicher Beschuldigungen entwickelt hat. Die Gruppe reagierte mit wüsten Beschimpfungen. Zudem wurde aus der einst für jeden einsehbare Gruppe, eine „nur für Mitglieder“. Das allerdings korrigierten die Gruppen-Administratoren schnell wieder. Wohl auch, um sich ganz offen gegen die Rassismus-Vorwürfe wehren zu können.
Tatsächlich scheinen sich nun in der Gruppe diejenigen, denen es wirklich um Information geht, durchzusetzen. Denn seit Mitte Januar haben sich die Wortführer „abgesetzt“ und eine neue Gruppe gegründet - natürlich „nicht-öffentlich“! Im Verborgenen hetzt es sich eben besser.
Der User „Booker Zapp“ informierte die übrigen Facebook-User mit folgender Nachricht: „So. Ein Teil der Mitglieder hier hat sich in eine eigene Gruppe zurückgezogen, wo es nicht immer sachlich, aber durchaus konstruktiv und ehrlich zugeht. Sie haben eingesehen, den ‚öffentlichen Frieden‘ hier nicht stören zu wollen. Jedenfalls vermeiden wir mit unserer neuen Gutmenschen-freien Gruppe jede weitere Diskussion über Politik und Asylanten in dieser Gruppe hier.“
Zuletzt hatte es bei „Nordheide aufgepasst!“ immer wieder Diskussionen unter den Mitgliedern gegeben. So kritisierten viele Teilnehmer, die offen zur Schau getragene Ausländerfeindlichkeit anderer Mitglieder. In der Regel wurden in Jesteburg untergebrachte Flüchtlinge für viele Straftaten verantwortlich gemacht. Unter anderem konnte man dort folgende Zitate lesen: „Grenzen wieder zumachen im Osten! Wenn man hier abends einkaufen geht, kommt man sich vor, als wenn man gar nicht mehr in Deutschland ist!“ - andere - deutlich heftigere - ausländerfeindliche Kommentare wurden inzwischen gelöscht.

Lesen Sie auch:
"Nordheide aufgepasst!" - oder die rassistische Nachbarwehr

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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