Hotel Restaurant Meinsbur
"Ich möchte ein Lebensgefühl vermitteln!"
Niels Battenfeld hat das Bendestorfer Traditionshaus "Meinsbur" gekauft / Sieben Millionen Euro sollen investiert werden
mum. Bendestorf. "Ich möchte, dass unsere Gäste nicht nur essen gehen, sie sollen ausgehen und eine gute Zeit haben." Niels Battenfeld hat eine ganz genaue Vorstellung von seinen Plänen mit dem "Meinsbur" in Bendestorf (Samtgemeinde Jesteburg). Ihm geht es nicht darum, ein weiteres Restaurant zu eröffnen. Der 43-Jährige möchte ein Lebensgefühl vermitteln.
Ende vergangenen Jahres hat der Unternehmer, der in Ramelsloh wohnt, das alt-ehrwürdige Hotel-Restaurant von Erich Martin Maisch gekauft. Ende Januar ist Übergabe, dann beginnen die umfangreichen Arbeiten. Voraussichtlich bis Ostern ist das Haus geschlossen. "Vom jetzigen Restaurant-Gebäude bleibt nur die historische Hülle stehen", so Battenfeld. "Mein Ziel ist es, den Gästen eine besondere Atmosphäre zu schaffen", sagt er. Unter anderem soll es Tische geben, an denen sich unterschiedliche Gäste treffen und ins Gespräch kommen können. "Wer allein bleiben möchte, kann dies natürlich. Ich glaube aber, dass man weggeht, um Menschen zu treffen", erklärt der neue Eigentümer. "Und die Gespräche können später an der modernen Bar fortgesetzt werden." Battenfeld ist dabei wichtig, dass das neue "Meinsbur" nicht elitär ist. Es wird Frühstück, Mittag und Abendessen geben - zu angemessenen Preisen.
Etwa 500.000 Euro investiert Battenfeld laut eigenen Angaben in den Umbau des Restaurants, das künftig unter dem Namen "Bur - Feinschmeckerei" firmieren soll. Der Unternehmer möchte insgesamt fast sieben Millionen Euro in den Standort investieren. Unter anderem soll auf 1.000 Quadratmetern ein neues Bettenhaus mit einem Wellnessbereich entstehen. Das neue Boutique-Hotel "Meinsbur" könnte dann über 38 Zimmer verfügen. Besonders interessant sind Battenfelds Pläne für eine Orangerie im Garten - eine "spektakuläre Konstruktion aus Stahl und Glas". Dort werden Empfänge für bis zu 100 Personen möglich sein.
Für Battenfeld schließt sich mit dem Kauf des "Meinsbur" ein Kreis. Da sein Vater in der Stahlbranche tätig war, lebte er in seiner Jugend auf mehreren Kontinenten - Amerika, Europa und Asien. "Alle zwei bis drei Jahre sind wir umgezogen", erinnert sich der Unternehmer. Im Alter von 14 Jahren hatte das Reisen dann ein Ende. "Meine Mutter wollte, dass wir sesshaft werden." Die Wohnortwahl fiel auf Bendestorf. Im "Meinsbur" feierte er seine Konfirmation, sein Bruder heiratete dort.
Sein beruflicher Lebensweg führte Battenfeld wieder rund um die Welt - mit Stationen unter anderem in Wien, Zürich, Kapstadt und Tokio. Er lernte das Hotel- und Gastronomiegewerbe von der Pike auf bei Branchenriesen wie Marriott und A-Rosa. "Ich bin sicher, dass ich auch weiterhin in einem großen Unternehmen hätte arbeiten können, doch die Lust auf etwas Eigenes war größer", erinnert sich der 43-Jährige. Eher zufällig wurde er auf ein kleines Hotel in St. Peter-Ording aufmerksam. Der Anfang der "Lieblingsplatz"-Kette" (www.lieblingsplatz-hotels.de) war gemacht. Battenfeld verwandelte seitdem mehrere Privathotels in "Lieblingsplätze". "Lieblingsplatz, meine Strandperle" in Travemünde an der Ostsee kam 2014 hinzu, 2016 "Lieblingsplatz, mein Berghotel" in Hahnenklee im Harz und ebenfalls 2016 "Lieblingsplatz, mein Tirolerhof" in Zell am Ziller. Seit April 2018 gibt es uns auch auf Rügen mit "Lieblingsplatz, mein Landgut". Die Boutique-Hotels sind familiär geführt. "Wir bieten Hotels mit Charme in den besten Urlaubsorten. Und das zu einem bezahlbaren Preis", so Battenfeld.
Wo schon die Knef logierte
Das "Meinsbur" schaut auf eine lange Geschichte zurück: Erstmals erwähnt wurde die Hofstelle im Jahr 1532 - sie ist damit der älteste Hof in Bendestorf. Die Frankfurterin Anna Wagner kaufte das Anwesen 1934 und machte daraus ein Hotel. Zu Weltruhm gelangte das Haus nach dem Zweiten Weltkrieg. Leinwandstars wie Hildegard Knef, Zarah Leander, Marika Rökk oder Heinz Rühmann und Hans Albers erholten sich im Meinsbur von den Dreharbeiten im nahen Filmstudio. In den Jahren 1980 und 2002 zerstörten zwei Brände einen Großteil des Haupthauses. Es wurde nach alten Bauplänen wieder aufgebaut.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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