In den Mund geschaut
Fortbildung des jugendzahnärztlichen Dienstes zur Förderung der Zahnpflege.
(mum). Kinderjoghurt, Milchschnitte, Fruchtsaft als Durstlöscher - das klingt gesund, nach Milch, Obst und Gesundheit. Doch Dr. Birgitta Abraham seufzt, da immer mehr solche Lebensmittel speziell für Kinder angeboten werden. Ein beliebter Trick der Werbung, weiß die Jugendzahnärztin am Gesundheitsamt des Landkreises Harburg. Denn diese Lebensmittel enthalten in der Regel sehr viel Zucker und sind teuer. Mit Gesundheit hat das, was Kinder lieben, oftmals nur wenig zu tun, sondern ist vor allem ein Mix an Zahnkillern. Überzuckert statt gesund, heißt es zumeist. Doch es geht auch anders. Wie ein gesundes Frühstück aussehen kann, war am Donnerstag Thema bei einer Fortbildungsveranstaltung des jugendzahnärztlichen Dienstes des Landkreises. 29 Erzieher aus dem Landkreis nahmen an dem ganztägigen Seminar teil.
Im ersten Teil wurde den Teilnehmern nach einem Vortrag zu den Grundlagen der Jugendzahnpflege und Gruppenprophylaxe Gelegenheit gegeben, sich in kleinen Gruppen über das Thema Zahn- und Mundgesundheit zu informieren. Im zweiten Teil der Fortbildung ging es konkret um ausgewogene Ernährung bei Kindern bis zum sechsten Lebensjahr. In zwei ausführlichen Vorträgen ging Referentin Barbara Prodöhl, Diätassistentin und Ernährungsberaterin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung am Gesundheitsamt Düsseldorf, auf Grundlagen ausgewogener Ernährung bei Kindern ein und gab Anregungen, wie gesunde Lebensmittel und Gerichte den Kindern schmackhaft gemacht werden können.
Das, was viele Mädchen und Jungen lieben, möchte Jugendzahnärztin Dr. Birgitta Abraham am liebsten verbannen. Apfelschorle gehört dazu - statt eines vitaminreichen Getränkes findet sich eher Zuckerwasser in der Flasche. "In einem halben Liter handelsüblicher Apfelschorle sind bis zu zwölf Würfelzucker", rechnet Dr. Abraham vor – und plädiert besser für Wasser und ungesüßten Tee als Durstlöscher. Und wenn Kinder immer wieder an den beliebten Radfahrerflaschen mit der Schorle nuckeln, "dann baden die Zähne geradezu in Zuckerwasser" - die Folge könne dann Nuckelflaschenkaries sein.
Dabei seien Vollkornbrot, Apfel und Möhren statt Brei und Toast nicht nur für Zähne gesund, sondern haben nach Worten der Zahnärztin auch Auswirkungen auf die Sprachfähigkeit. Denn dadurch wird die Mundmuskulatur trainiert. Nach Angaben der LAGJ verbessert sich die Mundgesundheit der Kinder zwar stetig, dennoch hat nur jedes zweite Kind bei Schulbeginn ein naturgesundes Gebiss. Im Landkreis Harburg sieht es in Sachen Zahngesundheit verhältnismäßig gut aus: Der jugendzahnärztliche Dienst, der insgesamt 19.761 Kinder in Krippe, Kindergarten und Grundschule betreut, hat im vergangenen Schuljahr 5.166 Kindergartenkinder untersucht. 82 Prozent hatten ein naturgesundes Gebiss, Karies hat die Zahnärztin bei etwa jedem zehntem Kind - insgesamt 11,5 Prozent - festgestellt. Im Landesvergleich liegt der Wert bei etwa 18 Prozent. Bei den Grundschülern allerdings sinkt die Quote der Kinder mit naturgesundem Gebiss auf 57,7 Prozent - gegenüber 50 Prozent im Landesvergleich.
Zahngesundheit im Landkreis ist gut
Nach Angaben der LAGJ verbessert sich die Mundgesundheit der Kinder zwar stetig, dennoch hat nur jedes zweite Kind bei Schulbeginn ein naturgesundes Gebiss. Im Landkreis Harburg sieht es in Sachen Zahngesundheit verhältnismäßig gut aus: Der jugendzahnärztliche Dienst, der insgesamt 19.761 Kinder in Krippe, Kindergarten und Grundschule betreut, hat im vergangenen Schuljahr 5.166 Kindergartenkinder untersucht. 82 Prozent hatten ein naturgesundes Gebiss, Karies hat die Zahnärztin bei etwa jedem zehntem Kind - insgesamt 11,5 Prozent - festgestellt. Im Landesvergleich liegt der Wert bei etwa 18 Prozent. Bei den Grundschülern allerdings sinkt die Quote der Kinder mit naturgesundem Gebiss auf 57,7 Prozent - gegenüber 50 Prozent im Landesvergleich.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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