Es blüht und brummt auf etwa 300 Quadratmetern
Insektenfreundliche Flächen in Jesteburg geschaffen: Paten gesucht

Freuen sich über den gelungenen Auftakt (v. li.): Petra Finnern, Wolfram Gelpke, Stefanie Spinty, Michael Siller, Lars Schmidt, Melanie Groß und Henning Oertzen | Foto: Dettmer
  • Freuen sich über den gelungenen Auftakt (v. li.): Petra Finnern, Wolfram Gelpke, Stefanie Spinty, Michael Siller, Lars Schmidt, Melanie Groß und Henning Oertzen
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mum. Jesteburg. Dieser Termin hat allen Beteiligten Spaß gemacht, denn bei bestem Wetter ging es raus in die Natur: Jesteburgs Gemeindedirektor Henning Oertzen, Michael Siller und Lars Schmidt (beide Bauhof) sowie die Imkerinnen Petra Finnern und Stefanie Spinty trafen sich mit Wolfram Gelpke und Melanie Groß am Parkplatz "Krögers Land". Ein etwa 300 Quadratmeter großes Areal wurde dort vom Bauhof in eine insektenfreundliche Fläche umgewandelt.
Die Arbeiten begannen bereits im Herbst mit der Vorbereitung der Böden. Zum Teil wurde sogar Erdreich ausgetauscht. Insgesamt wurden etwa 45 Bäume (Kornelkirschen, Kastanien, Ahornbäume, Eichen und Obstgehölze) gepflanzt. Die bearbeiteten Flächen sind beim Hasseler Weg, Krögers Land, Emil-Bartz-Weg und in der Lüllauer Straße. Zwei weitere große Projekte werden in der Schützenstraße und in Lüllau am Dorfplatz bei den Glascontainern im Herbst umgesetzt.
Nicht alle Blühsaaten sind so toll aufgelaufen wie im "Krögers Land". "Die Bürger müssen Geduld haben", so Siller. Der Erstaufwand im Herbst zur Vorbereitung der Fläche war hoch - drei Mitarbeiter waren drei Tage im Einsatz. Zuzüglich Gerät und Material seien bei der Fläche "Krögers Land" etwa 5.000 Euro zusammengekommen. Im Gegenzug fallen die monatlichen Pflegekosten weg. Die Wiese wird einmal im Herbst, wenn alle Blüten ausgesamt sind, abgemäht.
Die Blühmischung ist so gestaltet, dass jetzt einjährige Pflanzen die Bürger erfreuen und die Akzeptanz fördern. Nächstes Jahr sollen die zweijährigen Pflanzen das Bild vervollständigen.
Nicht alle Standorte bieten optimale Startbedingungen wie "Krögers Land". Dort haben mit Melanie Groß und Wolfram Gelpke zwei Anwohner die Patenschaft für die Fläche übernommen und die Bäume mit einer Geldspende gesponsert. "Auf der Suche nach einer privaten CO₂-Kompensation für unsere Urlaubsfahrten und sonstige Freizeitaktivitäten wollten wir ein Projekt unterstützen", sagt Groß. Ein tristes und freudloses Rasenstück kam wie gerufen. Die Bauhof-Mitarbeiter entfesselten ein Feuerwerk an Ideen und gaben fachliche Tipps zur Gestaltung der Fläche. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Es blüht und brummt - die fliegenden Gäste sind angekommen.
Petra Finnern engagiert sich privat als Imkerin: "Ausschlaggebend für das Überleben von Pflanzen- und Tierarten ist die Erhaltung ihrer Lebensräume. Grundsätzlich wichtig ist dabei, dass es sich um einheimische Pflanzen handelt, denn darauf sind die Insekten und Vögel in unserer Klimazone eingestellt." Stefanie Spinty, die über die Imkerei jetzt zur Wespen- und Hornissenberaterin geworden ist, hat es geschafft, dass in der nahen Nachbarschaft ein Umdenken eingesetzt hat und man größtenteils auf Pestizide und Herbizide verzichtet. Sie organisiert seit einigen Jahren die Gartenreise in Jesteburg. Dort machen Menschen mit, die in ihrem kleinen Umfeld, in ihrem Garten, anfangen wollen, die Biodiversität zu stabilisieren.
Gemeindedirektor Oertzen ist begeistert: "Faszinierend, wie viele verschiedene Insekten hier herumschwirren. Nach den Insekten werden die Vögel kommen und sich die anderen Tiere des Ökosystems einfinden."
• Jesteburger, die sich als Wiesen-Pate engagieren möchten, können sich an Tina Dettmer unter der Telefonnummer 04183-974728 oder via E-Mail an t.dettmer@lkharburg.de wenden. Auf den Gemeindeflächen entscheiden die Fachleute vom Bauhof, welche Maßnahmen sinnvoll sind.

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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