Jesteburg: Der Kahlschlag geht in die nächste Runde
Wieder kreischen die Motorsägen. In Jesteburg wurden jetzt weitere Bäume gefällt, auch viele Eichen. Es geht unter anderem um Platz für eine Buskehre. Zusätzlich sorgen grüne Markierungen für Verwirrung. „Famila“: Der Rat entscheidet am Mittwoch
mum. Jesteburg. Der Kahlschlag geht weiter: Am Montag haben Mitarbeiter des Jesteburger Unternehmens Hans Robert Schmidt weitere Bäume auf dem Parkplatz „Am Alten Moor“ gefällt. Insgesamt mussten dort mehr als 90 Bäume weichen. An der Stelle, wo die Obdachlosen-Container standen, soll die neue Heimat der Schützen entstehen.
Außerdem haben Arbeiter des Lohnunternehmens Konrad Bäume auf einer angrenzenden Fläche nahe des Restaurants „Hacienda“ gefällt. Dort sollen - so heißt es - Parkplätze entstehen. Zudem plane das Restaurant einen barrierefreien Zugang.
Für Verwirrung haben zudem Markierungen an zahlreichen Bäumen auf dem ehemaligen Schützengelände gesorgt. Besorgte Jesteburger zählten mehr als 90 Bäume (unter anderem Eichen, Buchen und Birken), die mit einem grünen Punkt gekennzeichnet sind. Auf Anfrage hätte man ihnen im Rathaus mitgeteilt, dass alle markierten Bäume „weg kommen“.
„Das stimmt nicht“, sagt Bauamtsleiter Thomas Burmester. Im Bebauungsplan sei festgehalten, welche Bäume erhalten bleiben müssen. Zudem hätte von der Gemeinde niemand die Markierungen in Auftrag gegeben. Auch bei „Famila“ weiß man nichts von den Markierungen. „Die stammen nicht von unseren Mitarbeitern“, sagt Sprecherin Bärbel Hammer. Sollte der Gemeinderat den B-Plan verabschieden, würde man aber so schnell wie möglich mit der Fällung der Bäume beginnen, um nicht mit dem Naturschutz in Konflikt zu geraten. „Wir werden zwar einige Bäume fällen müssen“, so Bärbel Hammer. „Jedoch nur die, die wirklich weg müssen.“ Die Reihe entlang der Hauptstraße würde beispielsweise nahezu komplett erhalten bleiben.
Das Thema „Famila“ steht am Mittwochabend, 26. Februar, auf der Agenda des Gemeinderats. Ab 20 Uhr soll der B-Plan im „Heimathaus“ endgültig verabschiedet werden - trotz deutlicher Bedenken seitens der Industrie- und Handelskammer und eines Gutachtens, das die Größe des geplanten Supermarktes infrage stellt (das WOCHENBLATT berichtete).
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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