Jesteburg hat kein Herz für Beats
Mit bis zu 2.000 Besuchern hatte Julius Runge bei seinem „Summerfestival im Apfelgarten“ gerechnet. Mit seinen Freunden organisiert der Buchholzer Student bereits seit einigen Jahren Elektro-Dance-Events. Dieses Jahr droht das Party-Aus, denn um mehr Platz für Gäste zu haben, sollte das Festival in Jesteburg stattfinden. „Es haben sich bereits im Vorfeld zu viele Anwohner beschwert“, so Runge. Jetzt sind die Veranstalter auf der Suche nach einer Ersatzfläche.
mum. Jesteburg. Jesteburg - das ist die selbsternannte Kunst- und Kulturmetropole in der Nordheide. Doch für „Electronic Dance Music“ (EDM) hat das Dorf offensichtlich nicht viel übrig. Eigentlich sollte Ende Juli auf einer Weide im Ortsteil Itzenbüttel das so genannte „Summerfestival im Apfelgarten“ stattfinden. Bis zu 2.000 EDM-Fans aus der ganzen Region wollten zu den Sounds von DJs bis in den frühen Morgen feiern. Auf der Veranstalter-Homepage hatten sich schon fast 400 Teilnehmer angemeldet. Doch aus der Party wird nichts. „Der Eigentümer der Fläche wird uns die Wiese nicht zur Verfügung stellen“, sagt Julius Runge.
Gemeinsam mit fünf Freunden hat Runge vor ein paar Jahren die Agentur „2Nights“ ins Leben gerufen. „Unser Ziel ist es, den Leuten aus dem Landkreis Harburg eine tolle Veranstaltung zu präsentieren, die es in dieser Form hier nicht gibt“, so Runge. Zwei Jahre in Folge fand das Event in Brumhagen, nahe des Schulzentrums am Kattenberge, in Buchholz statt. Laut Runge seien jeweils bis zu 1.000 Besucher gekommen. Und genau das ist das Problem. „Wir mussten am Eingang Leute wieder nach Hause schicken, weil das Areal nur für bis zu 1.000 Leute freigegeben war“, so Runge. Die Freunde suchten nach einer Alternative und wurden in Itzenbüttel fündig. Auf einer Weide, die zu „Hof + Gut“ gehört, sollte das Event stattfinden. Eine Zusage von Eigentümer Axel Brauer soll vorgelegen haben. Doch dann hätten sich die Nachbarn beschwert.
„Wir sind aber bei unserer Veranstaltung auf ein gutes Miteinander angewiesen“, sagt Runge. Offiziell müssen Festivals dieser Art um Mitternacht beendet sein. „Wir feiern jeweils bis 4 Uhr morgens. Da müssen die Nachbarn schon mitspielen“, sagt Runge. Aus diesem Grund hätten die Veranstalter ihren Plan, in Itzenbüttel zu feiern abgesagt. „Das ist für uns sehr ärgerlich, weil wir schon viel Arbeit investiert haben“, so Runge. „Wir machen den Anwohnern gar keinen Vorwurf“, betont Runge. „Wer noch nicht auf einem unserer Festivals war, hat bestimmt viele Vorurteile im Kopf.“
Bedeutet das nun das Aus für das Festivals? „Das ist schwer zu sagen, denn es fehlt uns einfach das Gelände“, gibt Runge ehrlich zu. Wer eine entsprechende Fläche zur Verfügung stellen möchte, kann sich an Julius Runge unter der Rufnummer 0157 - 57044854 oder via E-Mail an julius.runge@2nights.de wenden.
„In den vergangenen Jahren gab es nie Ärger auf unseren Veranstaltungen“, beteuert Runge. „Weder Polizei noch Rettungssanitäter mussten anrücken.“ Allerdings habe das Interesse stetig zugenommen, so dass einfach eine größere Fläche notwendig geworden sei.
Auch in der DJ-Szene hat sich das Festival einen Namen gemacht. In Jesteburg sollte laut Runge mit DJ Gollum (Lars Böge) eine echte Größe der Branche auftreten. Doch durch die Absage wird daraus wohl nichts.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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